Donnerstag, August 10, 2006

Modepolizei - Sandalen und helle Socken

Da hat die Modepolizei aufgepasst und ein Beweis-Foto gemacht.

(Photographie: Mona Z. 26. Juli 2006 bei Schöningen)
Es muss der deutsche Ursprung sein, der dazu führt, dass S.R. aus H. weiße Socken in dunklen Sandalen getragen hat. So etwas ist verboten!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Erst einmal: :D
So viel Humor muss sein.

Auf der ernsten Seite des Lebens verwundert es mich etwas, dass gerade "einer wie du", der meiner Erfahrung nach eine eigene, durchdachte Meinung gegenüber einer (wenn auch in diesem Falle weit verbreiteten) populistischen vorzieht, offensichtlich nicht zu dem Schluss gelangt, dass in manchen Fällen die Funktionalität der Beinbekleidung gegenüber deren Attraktivität Priorität hat.
Wer bei Regen in den Bergen wandern geht, trägt klobige Wanderstiefel, auch wenn die doof aussehen; wem es Abends ein klitzekleines Bisschen kühl an den Füßen wird, der zieht halt dünne Socken in den Sandalen.

Berechtigte Frage: "Aber warum denn ausgerechnet weiße Socken???"
Antwort: Finnland ist nicht gerade das Land Der Dünnen Socken, dafür wirkt die Schwerkraft hier einfach zu stark auf die Thermometerflüssigkeit. Ich versichere, dass diese weißen Socken (welche ich übrigens mal in einem Chorlager am letzten Abend feierlich geschenkt bekam, weil ich während des Lagers am häufigsten von allen zu spät zu den Proben kam. Sie tragen als Aufdruck den Namen des Tagungshotels, in dem das Lager stattfand: Raseborg) die dünnsten und luftigsten ihrer Art sind, die ich je besessen habe. Die Tatsache, dass sie noch kein einziges Loch haben, zeigt, wie selten ich sie trage. Alle meine dunklen Socken erwiesen sich während des Kollegs als zu dick und warm.

Ich finde, so bescheuert sieht der Socken-Sandale-Komplex gar nicht aus, die meisten Augenpaare sind bloß durch ein kümmerliches Vorurteil getrübt. Ganz unvoreingenommen gesehen sind meine Füße auf dem Bild nicht gerade eine Augenweide, aber auch kein schlimmer Anblick. Das sehe zumindest ich so. Und die Tatsache, dass ich während des Kollegs nur einen einzigen, mit einem deutlichen Augenzwinkern verzierten Kommentar zu diesem angeblichen stilistischen Fehlgriff (ich habe nie behauptet, stilsicher und modisch zu sein was Bekleidung angeht - es wäre eine zu leicht durchschaubare Lüge gewesen ;) ), zeigt mir, dass die meisten Anwesenden da ähnlich dachten wie ich.

Aber, Ernst beiseite. Verbieten kann mir eh keiner was! ;)

Liebe Grüße, Stefan

P.S.: Wer meine Füße mal unbesockt gesehen hat, ist vielleicht ab dem Zeitpunkt froh, wenn ich sie artgerecht verpacke. :)

Brauel in Ulaya hat gesagt…

Ich denke bei weißen Socken in Sandalen an einen Urlaub mit meinen Schwester und ihrem Mann in Puerto de la Cruz, Tenerife, wo sie lautstark über solche Fehlgriffe lästerte.

Natürlich ist das nicht ERNST gemeint, aber es ist ein schönes Thema zum gemeinschaftlichen Lästern. Seit Jahrzehnten gibt es Vorbehalte gegen Birkenstock und Jesussandalen und seit einigen Jahren gegen Shorts bei Männern. Ich weiß genau wie unmodern, ich mich kleide. Ich trage zum Beispiel immer noch Batik, aber meine ist halt in Ghana für mich geschneidert wurden. JDM

Anonym hat gesagt…

Man muss S.R. aus H. tatsächlich in Schutz nehmen; das Thema Stilsicherheit kam leider in seiner Erziehung zu kurz. Sein Vater trug jahrzehntelang noch viel schlimmere Sandalen, IMMER mit Socken in allen Regenbogenfarben, und erfuhr erst im finnischen Exil von der Verwerflichkeit dieser Kombination, nämlich als sich die finnische Staatspräsidentin mal mit Socken in Sandalen zeigte und dies in den stilsicheren Magazinen (für Eingeweihte: Iltalehti, Hymy, Seiska) angeprangert wurde ...
Insofern: Familientradition!

Martin hat gesagt…

Auszug aus der Vereinssatzung des Interessenverbands europäischer Socken ProSocke e.V.:

aus § 2.1: "Vornehmliches Ziel des Interessenverbands europäischer Socken ProSocke e.V., nachfolgend ProSocke genannt, ist eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen europäischer Socken. Hierzu gehört die unbedingte und unbeschränkte Solidarisierung mit schweißfußgebeutelten Mitsocken sowie der Einsatz für eine artgerechte Haltung, insbesondere während der Sommermonate, und die Schaffung ausreichender Freiluft- oder Sandalenzeiten. ProSocke arbeitet auf die Vorlegung eines entsprechenden Gesetzentwurfs hin."

§ 3.5 "Keine Socke darf aufgrund ihrer Zusammensetzung, Elastizität, Farbe, Lochdichte oder politischen Orientierung benachteiligt werden."