Manchmal sind es kleine Zahlen, die einen großen Wandel zeigen. Ein Ball als Höhepunkt einer bürgerlichen Festkultur wird von den Medien gerne begleitet. Wer erscheint mit wem in welcher Kleidung? Die Nichtigkeiten, die Sendezeit und Lebenszeit verschwenden, das Hirn verkleben und vom Nachdenken ablenken. Das reale und eingebildete (Groß-) Bürgertum feiert sich selbst und äfft Rituale des Adels nach.
In der taz bremen wurde über einen Ball der Universität Bremen berichtet. Ein Veranstalter von solchen Formen der öffentlichen Geldverschwendung (hier UNI!, sonst oftmals Stadt, Land oder andere durch Steuermittel geförderte Veranstaltungen) glaubt, dass der Höhepunkt der Bälle überschritten ist. "Früher hatten wir fast 60 Bälle im Jahr. Heute sind es vielleicht noch 14", wird Wilhelm Wehrmann vom Bremer Park-Hotel in dem genannten Artikel zitiert.
Vielleicht ist dies ein Zeichen, das analog zur abnehmenden Zahl von Kunden von Veranstaltungen im Bereich der so genannten Klassischen Musik, auch hier eine Schwächung der bürgerlichen Festkultur zu sehen ist.
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siehe hierzu meinen Beitrag zu einem Vortrag von Prof. Dr. Raimund Vogels
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