Donnerstag, November 29, 2012

Archiv 201203: taz.akademie Unser Europa

(Archivierter Beitrag vom 13. März 2012)

... und wieder fand eine taz.akademie in Berlin statt und diesmal sogar zu einem mir sehr wichtiger Thema. Vor Jahr und Tag hat schon einmal ein Alumni des Europa-Kolleg an der taz.akademie teilgenommen und das sich zu dieser aktuellen Fortbildung keiner aus dem Alumni-Netzwerk beworben hat, wundert mich schon.

Es geht unter anderen um die Frage der europäischen Identität und wie ein Europa, dass über die EU hinausgeht, mit Inhalt und Leben gefüllt wird um sich endlich von dem elitären Projekt der europäischen, politischen Elite zu emanzipieren.
Denn dies ist eines der Probleme. Solange Europa als ein Projekt "der da oben" verstanden und intellektuell erlitten wird, wird die Ausbreitung der europäischen Idee vor allem bei den Akademikern stattfinden, die im Studium, Projekten und Praktika über ihren Tellerrand schauen (müssen).

Die Teilnehmenden an der 11. taz Panther Workshop habe bunte Biographien, aber keiner stammt aus einen anderen Land und ist für Ausbildung oder Beruf ins Land gekommen. Da wären mit einem Alumni des Europa-Kollegs noch ganz andere Perspektiven eingeflossen. Dies ist keine Kritik an der taz.akademie.

Die Teilnehmerin Carola Harather hat in den taz-Sonderseiten treffend einen Ansatz formuliert, dem ich voll und ganz zustimme:
"Daher sollten wir sagen: Ich bin Europäerin, ich bin Europäer, denn dann handele ich als EuropäerIn. So entsteht ein Europa. Und so entsteht eine Vorstellung von einem Europa, zu dem jede Nation ihren Teil beiträgt. Ob Mann, ob Frau oder Kind - sie alle sind Europa. Durch ihr Handeln entsteht unser Europa."
(Quelle: Titelseite des 11. taz workshops)

Archiv 201202: Klaus Töpfer wäre ein guter Bundespräsident

(Archivierter Beitrag vom 17. Februar 2012)

Klaus Töpfer wäre ein guter Bundespräsident, denn er ist international als Diplomat anerkannt und hat das Format, dem Amt die Würde wieder zu geben, die der bisherige Bewohner von Schloss Bellevue zerstört hat.

Nur leider wird dieses Amt nicht nach Qualifikation vergeben, sondern nach machtpolitischen Überlegungen einer in Templin aufgewachsenen Frau. Wenn diese Frau doch einmal echte Größe zeigen würde und nicht nur, dass sie von Helmut Kohl alles Schlechte gelernt hat.

Ich empfehle die Biographie von Prof. Dr. Klaus Töpfer in der Wikipedia.

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Nachtrag vom 20. Februar 2012: Dann eben J. Gauck, auch wenn ich nicht überzeugt bin, dass er Deutschland in der Welt repräsentieren kann.
Es gab interessante Debatten in den letzten Tagen und besonders gefiel mir die Idee, die Bundesversammlung entweder abzuschaffen (direkt Wahl des Präsidenten durch das Volk) oder deren Mitglieder für die jeweilige Wahl neu zu wählen.

Archiv 201201: Europa-Kolleg 2012

(Archivierter Beitrag vom 10. Januar 2012)

Die Stiftung Niedersachsen veranstaltet in diesem Jahr für ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Programm Europa-Kolleg eine Alumni-Tagung. Weitere Informationen sind auf einer eigenen Webseite zu finden.
 
Die Bewerbungsfrist für das Europa-Kolleg 2012 der Stiftung Niedersachsen ist abgelaufen. 

Neben der Broschüre und den Texten sind immer noch die Fotos von einem Europa-Kolleg die beste Werbung.
Es ist mehr als wünschenswert, dass diese Informationen an alle Deutschen Schulen im europäischen Ausland und Europa-Schulen in Niedersachsen bekannt werden.

Donnerstag, Oktober 25, 2012

Archiv 201111: Betrügerei durch KT zu Guttenberg

(Ein Beitrag vom 25. November 2011)

Das Strafgesetzbuch definiert im §263 den Betrug.
Im allgemeinen Sprachgebrauch umfasst Betrug aber mehr und deshalb wird dann auch von Betrügerei oder gleich von Betrug und Fälschung in der Wissenschaft gesprochen.
Einige Medien versuchen nun den wissenschaftlichen Betrüger Karl Theodor zu Guttenberg eine Plattform zu geben und ihn damit für einen politischen Neustart rein zu waschen.
Quelle: Wikimedia Commons
Zur Erinnerung sei noch einmal auf das Ergebnis der Untersuchung der Dissertation des genannten Herrn verwiesen. Die Staatsanwaltschaft Hof hat ihre Ermittlungen wegen Geringfügigkeit eingestellt. Der Verdächtige zahlte 20.000 Euro an die Deutsche Kinderkrebshilfe und glaubt sich nun wieder auf der guten Seite.
Zyniker sagen, Politiker sind Betrüger, doch ich meine, dass nach dem Nachweis einer so groß angelegten Betrügerei (siehe auch die Vergleichsgraphik bei spiegel.de) durch KT von Guttenberg hat dieser sich disqualifiziert, um jemals wieder repräsentativ in der Politik zu wirken.
Was Giovanni di Lorenzo geritten hat, den Steigbügelhalter für KT zu machen, weiß auch nur er selbst und er wird sich wundern, wie oft er an diese Fehleinschätzung in den nächsten Jahren Jahren erinnert werden wird.
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Ein erster Beitrag von mir zum Karl Theodor findet sich hier.

1 Kommentar:

Wolfgang Rössle hat gesagt…
Was mich immer wieder schockiert, ist die Mentalität derer, die solche Betrügereien reinzuwaschen versuchen. Unehrlichkeit, wenn man einen beschönigenden Ausdruck verwenden möchte, ist in der Politik gang und gäbe. Dennoch sollte man mit äußerster Klarheit dagegen vorgehen. Aber ist es nicht schon zu spät? Ich bin mit Ihnen abso-fucking-lutely einverstanden.
28. November 2011 17:09

Mittwoch, Oktober 24, 2012

Archiv 201009: Herbstliches Farbenspiel

(Ein Beitrag vom 13. September 2010)

Meteorologisch ist der Sommer 2010 vorbei und auch astronomisch sind es nur noch wenige Tage bis zum Herbst. Das Laub zeigt hier in Bad Lauterberg bereits sein Farbenspiel.
Gestern sah ich an einem Baum gleichzeitig grüne und gelb-orange Blätter. Diese waren aber nicht gleichmäßig verteilt. Ein genauer Blick zeigte mir, dass alle gelb-orangen Blätter zu einem Ast und seinen Zweigen gehörten. Die Blätter der anderen Äste waren noch grün.
Das herbstliche Farbenspiel kannte ich bisher nur zwischen verschiedenen Bäumen.

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Nachtrag: Mit einigen Tagen Abstand erscheinen mir meine Worte ein klarer Beleg dafür zu sein, wie ich mich nach mehr als 25 Jahre Großstadtleben von der Natur und den Zeichen der Jahreszeiten entfremdet habe. So kam mir das Anschwellen der Lutter nach einem Regenschauer im Harz bemerkenswert vor, doch ist dies normal wie die Farbspiele, die langsam auf eine zunehmende Zahl von Laubbäumen zu beobachten sind.
(Hausberg Bad Lauterberg am 24.10.2011; Foto: JDM)

Archiv: Deutschland 4 : 2 England

(Ein Beitrag vom 28. Juni 2010)

Nach diesem sehenswerten Spiel wird die FIFA sicherlich bis zur nächsten WM in Brasilien den Videobeweis oder zwei weitere (Tor)-Linienrichter einführen.
Glücklicherweise hat die deutsche Mannschaft in der zweiten Halbzeit genauso engagiert gespielt wie zuvor. Was wäre das für ein jahrzehntelange Generve geworden, wenn das Spiel mit 2 : 1 zu Ende gegangen wäre.

Für den diskutierten Videobeweis muss Fußball nicht neu erfunden werden. Es reicht, dass in der Satzung der UEFA und der anderen kontinentalen Verbände für internationale Spiel (und nur für diese) Videobeweis zugelassen wird. Von da ist es dann auch kein großer Schritt mehr zu fairen Spielen, da es gerade die versteckten Fouls sind, die zu Körperverletzungen der üblen Art führen.

Denn was ist die Alternative (Quelle: imgur.com)

Archiv: ISS im Juni 2010 über Hannover

(Ein Beitrag vom 25. Juni 2010)

Sternenklar und die ISS mal wieder über Hannover. Gestern, am 25. Juni 2010 um 23:35 war ihr Durchzug noch nicht so imposant, doch später um 1:10 stieg sie vom Westen bis auf 70° Höhe und wurde dabei immer größer und zum leuchtenden Stern, der wenige Minuten später im Osten bereits wieder unterging. Alle 95 Minuten ist die ISS zur Zeit zu sehen. Und ich sah sie dann noch einmal um 2:45 Uhr
Die NASA-Seite gibt eine Übersicht über die folgenden guten Sichtungen für die nächsten Nächte hier in Hannover. Gut definiere ich einen Aufstieg auf über 45° und damit verbunden in der Regel eine Durchzugszeit von vier Minuten. Die International Space Station war in Hannover in den letzten Tagen mindestens einmal rund um Mitternacht für vier Minuten zu sehen.
Die ISS ist eine der wenigen Großforschungsprojekte mit jährlichen Ausgaben im Milliardenbereich, die mir sinnvoll erscheinen. 
 (Das Foto stammt von dem niederländischen Astrofografen
 Ralf Vandebergh , 17. September 2009)

Dienstag, Oktober 23, 2012

Archiv: Information am Frühstückstisch

(Ein Blogbeitrag vom 12. März 2010)

missing person milk carton, Gewalt kommt nicht in die TüteIn den USA gibt es Beispiele dafür, dass lokal oder regional wichtige Information, die keinen Werbecharakter haben, auf einen Milchkarton gedruckt werden. Es sind dies zum Beispiel vermisste Kinder, die für einen begrenzten Zeittraum mit einem Foto auf einer Seite der Verpackung abgebildet werden.

Hier gilt der Grundsatz, wenn auch nur eine Person durch diese Methode wieder gefunden wird, hat sich der Aufwand gelohnt. Diese Idee Bilder von Personen auf den Frühstückstisch zu bringen, wurde nun auch in Großbritannien eingeführt. 
Seit wann es diese Form der Appelle von Aufmerksamkeit gibt, ließ sich nicht im Netz feststellen, da es viel zu viele Treffer gibt, bei der verknüpften Suche "missing person milk carton" und dies ein Thema für Witze und Karikaturen ist.

Aktuell habe ich eine lobenswerte Variante in der Region Hannover gesehen. Auf den Brötchen-Tüten im Osten von Hannover wird die Kampagne "GEWALT ... kommt nicht in die Tüte" betrieben. 
Hier finden sich die Telefonnummern der Frauenberatungsstelle, der Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt, dem Frauenhaus Hannover und der Polizei.
Auch hier gilt der Grundsatz, wenn auch nur in einem Haushalt häusliche Gewalt durch diese Kampagne beendet wird, hat sie sich gelohnt.

Archiv: MyDocuments on YourComputer or MySpace

(Ein Blogbeitrag vom 24. Februar 2010)

Go to MyDocuments on YourComputer (Danke für den Tipp an A.P.)
Zwar nicht so lustig wie Apple I-Rack von Mad TV, aber immer gut für ein Grinsen.

Archiv: Gemeinsam Wohnen

(Ein Blogbeitrag vom 18. Februar 2010)

Am Ende des 20. Jahrhunderts wurden alle Schattierungen des Zusammenwohnens vom Studentenwohnheim, Zweckgemeinschaft bis hin zu echten freundschaftlichen Wohngemeinschaften in etwas mehr als zehn Kombinationen ausgekostet. In zwei Jahrzehnten habe ich nie alleine gewohnt.
Seitdem habe ich eine halbe Wohnung und teile jedes Jahr für 2-3 Monate mit den Besitzern, Freunden oder Familie diesen wunderbaren Ort.
Aktuell habe ich mal wieder eine Zweckgemeinschaft und das anfängliche Befremden ist bereits verschwunden. Wir sehen uns auf dem Flur oder in der Küche und die respektvolle Zurücknahme der eigenen Person gefällt mir.
Das Wochenende davor machte ich noch stöhnend einen vorgezogenen Frühjahrsputz, doch jetzt merke ich mal wieder, wie sehr ich Wohngemeinschaft oder eine andere Form des gemeinsamen Wohnens vermisse.

Archiv: Steuerhinterziehung und die FDP

(Ein Blogbeitrag vom 2. Februar 2010)

Die Klientelpartei der Reichen und möchte-gern-Reichen glaubt an die Freiheit des Steuerbetrugs. Die FDP wie auch prominente Vertreter von CDU/CSU beklagen lautstark, dass die Regierung Datenträger mit Kopien von Bankgeschäften in der Schweiz ankaufen wird, die beweisen, dass die dort genannten Personen unversteuert ihr Geld in der Schweiz verstecken.

Sie nennen es Hehlerei und Geschäfte mit Kriminellen.

Hm, kriminell sind die Besitzer der Millionen, die kriminelle Energie darauf verwenden, ihr Einkommen und Besitz zu verschleiern und damit dem Staat um eine wesentliche Einnahme bringen. Hehler sind die Schweizer Banken, welche die kriminellen Millionäre ermutigen und unterstützen und das nicht offizielle Geld (=die Hehlerware) annehmen und anlegen.
Und es sind auch keine "Steuersünder" (ach wie niedlich) sondern Steuerbetrüger.

Christian Semler schriebt hierzu heute in einem Kommentar
in der taz, dass die Zahlung für die Daten vergleichbar sei mit der Belohnung für die Ergreifung eines Täters.


Nachtrag August 2012: Das Thema bleibt aktuell!

Archiv: Animiertes Musikvideo im Stil von Mike Oldfield

(Ein Blogbeitrag vom 19. Januar 2010)

Mein Schwager schickte mir den folgenden Link:

Die Musik erinnert an den Multiinstrumentalisten Mike Oldfield. Eine gelungene Animation. Der junge Franzose, der diesen Film auf YouTube hochlud, gibt leider keinen Hinweise darauf, wo er im Jahre 2007 dieses Video gefunden hat. Das Video hieß damals "Extraordinaire Instrument de Musique RP"

Archiv: Englisch - English - Björk

(Ein Blogbeitrag vom 3. Januar 2010)

Es gibt verschiedene Arten Englisch zu sprechen und zu betonen:
Britisch, US-Amerikanisch, die nigerianische und die indische Variante sind mir geläufig und dann gibt es auch noch Björk-English.

Ich bin ein Fan dieser Avantgarde-Künstlerin, aber wenn bei ihren CDs nicht auch die Texte beigefügt wären, dann würde ich vieles missverstehen.

Archiv: Bodyscanner statt Nacktscanner

(Ein Blogbeitrag vom 30. Dezmeber 2009)

Manchmal zeitigt die Kombination von Volksmund und Medien schöne Begriffe. Das Ganzkörperuntersuchungsgerät an den Flughäfen wurde entsprechend Nacktscanner getauft. Die Vorstellung am Flughafen nackend nach einer Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen oder Terahertzstrahlung vor dem Sicherheitspersonal zu stehen führte zu einen so umfassenden Protest, dass diese Idee nach kurzer Zeit offiziell wieder verschwunden war.
Nach den glücklicherweise fehl gegangenen Sprengstoffanschlag im Anflug auf Detroit wurde diese Idee wieder ausgegraben. Aus Raider wurde Twix und aus dem Nacktscanner nun der Body- oder Körperscanner. Verantwortliche in Politik, Luftverkehr (Flughafen und Fluggesellschaften) und Wissenschaft haben sich auf diese Wortwahl geeignet. Mal sehen, ob hiermit die Ängste for einem Striptease im Flughafen unterdrückt werden. Siehe auch den Kommentar von Ralph Bollmann in der taz 30.12.2009 "Aus "Nackt-" wird "Bodyscanner". PR für schärfere Kontrollen"

Wie in einer Polemik in der taz zu lesen war, ist der einzige perfekte Schutz, wenn alle Passagiere vollständig nackend und betäubt ihren Flug in die USA antreten. Wie es satirisch hieß, hätte dies auch noch den Vorteil, dass alle erholt an ihrem Ziel in den USA ankommen und die Fluggesellschaften mehr Passagiere transportieren können, weil keine Sitze notwendig sind.
(Paul Wrusch, taz vom 29.12.2009 "Nackt oder bewusstlos! Radikalere Gesetze für Passagiere müssen her. Es geht um die Sicherheit!")

Archiv: Desiderate in der Migrationsforschung

(Ein Blogbeitrag vom 16. Dezmeber 2009)

Migration als Forschungsthema ist alleine deshalb schon so interessant, weil es hier so viele Desiderate gibt und erfrischende neue Forschungsansätze, um diese zu füllen. Der Soziologe Prof. Dr. Rainer Geißler (UNI Siegen) fasste dies zu einem Unterthema sehr knapp zusammen:
"Unsere Kenntnisse über die dritte Generation sind schnell dargestellt: Über ihre Situation ist nichts bekannt, Forschung gibt es dazu bisher keine."
(Rainer Geißler "Lebenslagen der Familien der zweiten Generation", in: IMIS-Beiträge 34 (2008), S. 15)

Mittwoch, Oktober 17, 2012

Archiv: Deutschland in der FIFA-Weltrangliste 2005-2009

(Ein Blogbeitrag vom 5. Dezember 2009)

Nachdem nun die Gruppen für die Herren-Fussballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika ausgelost wurden, gibt es natürlich gleich wieder so genannte Experten, die darüber faseln, dass alle Teams immer stärker werden und das es damit keine leichten Gegner gibt. Bla, bla, bla, ...
Die FIFA veröffentlicht jeden Monat die Weltrangliste, welche die Nationalmannschaften und ihre aktuelle Form darstellen.
Deutschland spielt in der Gruppe D zusammen mit Serbien, Australien und Ghana. Dargestellt sind die Monatswerte von Januar 2005 bis November 2009. Aktuell wird Deutschland auf Platz 6, Serbien auf Platz 20, Australien Platz 21 und Ghana nur auf Platz 37 geführt. Deutschland muss sich schon ziemlich dämlich anstellen, um nicht in die nächste Runde zu kommen.

Archiv: Wahlbetrüger Karsai, Afghanistan

(Ein Blogbeitrag vom 21. Oktober 2009)

Ein Lehrstück aus dem Tollhaus der gelenkten Demokratie (die alles ist außer demokratisch).

Da gibt es einen Präsidenten mit Namen Hamid Karsai, der ohne demokratische Legitimation einen gescheiterten Staat wie Afghanistan vorsteht und in der internationalen Öffentlichkeit vertritt. Dann muss er sich "wieder"-wählen lassen, um den Anschein seiner Demokratiedefintion zu wahren. Er sucht sich loyale Mitarbeiter und ernennt diese zur unabhängigen Wahlkommission. Das hat dann schon Chuzpe und erinnert mehr an George Orwells 1984 als an demokratische Ideale. Diese unabhängige Wahlkommission stellt natürlich fest, dass Hamid Karsai die Wahl gewinnt. Die von der UN beauftragte Wahlbeschwerdekommission kann nicht umhin, festzustellen, dass die Wahl massiv und kontrolliert gefälscht wurde. Zum Beispiel in Wahllokalen für Frauen mit fast 100 % Wahlbeteiligung und fast alle Stimmen für Karsai, obwohl Wahlbeobachter und Journalisten festgestellt hatten, dass an diesen Orten fast keine Frau zur Wahl gegangen ist.

Ein Betrüger akzeptiert, dass er beim Betrug erwischt wurde und darf deshalb am 7. November noch einen weiteren Betrugsversuch machen. Und nach dem Motto der sogenannten "Realos", dass Karsai das kleinere Übel sei, wird er weiter hofiert.

Archiv: Bundestagswahl 2009 in Hannover

(Ein Blogbeitrag vom 27. September 2009)

Häme über die Verluste der Steinmeier-SPD.

Ich stand dann hinter dem Sichtschirm und suchte auf dem Wahlzettel nach meiner Entscheidung. Als Parteimitglied einer der größeren Parteien in Deutschland sollte es eigentlich nicht so schwer sein. Dennoch ich hätte gerne die PIRATEN gewählt, denn nach meiner Überzeugung sollte bei einen sowieso feststehenden Wahlergebnis zugunsten CDUFDPCSU nicht das kleinere Übel gewählt werden, sondern eine Gruppe gestärkt werden, dass sie es bei der nächsten Wahl noch einmal versuchen.
Doch dann ging meine Zweitstimme an eine andere Partei und meine Erststimme ging an die von den Plakaten lächelnde SPD-Bewerberin Kerstin Tack mit ihrem geschönten Bild.

Das Wahlergebnis in meinen Wahlbezirk 42 Hannover-Nord:
Direkt gewählt wurde Kerstin Tack mit 39 Prozent vor 32,8 Prozent für die CDU
Nach Zweitstimmen führt auch die SPD vor CDU, Grüne, FDP und Linke. Nach Blöcken gingen 39,3% an CDU-FDP und 55,1% an SPD-GRÜNE-LINKE. die Piraten erhielten 2,4%.
Im benachbarten Wahlkreis 43 (Hannover Süd) gewann Edelgard Bulmahn (SPD) mit 39,6 Prozent die Direktwahl vor (Zens)ursula von der Leyen mit 32,1% (die aber über Landesliste der CDU in den Bundestag zieht). Nach Zweitstimmen waren hier die Blockverhältnisse noch eindeutiger:
35,9 für Schwarz-Gelb und 58,1 für Rot-Grün-Rot. Die Piraten gewannen hier 3,1%.
Ich weiß schon warum ich mich hier in Hannover wohl fühle!

Übrigens hat Christian Ströbele mit 46,8% sein Mandat in Kreuzberg verteidigt u.a. gegen die Busenwahlkämpferin Vera Lengsfeld von CDU, die nur 11,6% bekam.

Archiv: Unser Land kann mehr

(Ein Blogbeitrag vom 19. September 2009)

Eine moralisch mehr als zweifelhafte Person wie FW Steinmeier soll endlich aus der Bundespolitik verschwinden.
Nach den Skandal um Murat Kurnaz könnte Steinmeier in vielen Ländern noch nicht einmal Bürgermeister werden.
Mehr Demokratie und Offenheit und Frank Walter Steinmeier in die politische Wüste schicken.

Dienstag, Oktober 16, 2012

Archiv: Bezahlte Pro-Atom-Demonstranten

(Ein Blogbeitrag vom 29. August 2009)

Gestern begannen verschiedene Aktivitäten von AKW-Gegnern in Gorleben (Trecker-Treck), Schacht Konrad bei Salzgitter und dem Atomklo Asse bei Wolfenbüttel. Am kommenden Samstag soll alles in Berlin enden und öffentlich daran erinnern, dass Atomkraft eine Scheidelinie in der Bevölkerung ist und einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidung vieler Wahlberechtigter hat.
Die Betreiber der AKWs versucht in diesem Jahr diese Aktivitäten durch Pro-Atom-Demonstrationen ihre Sicht in die Öffentlichkeit zu tragen. Es ist nur peinlich, dass die Atommafia hierfür die potentiellen „Demonstranten“ unter Druck setzt und sie indirekt bezahlt.

Der Energiekonzern RWE veranstaltet am Schrottreaktor Biblis A, der eigentlich bereits 2007 nach dem so genannten Atomkonsens still gelegt werden sollte (wegen diversen Pannen hat dieses AKW bei Worms wie auch das AKW in Brunsbüttel in den letzten Jahren so wenig Strom produziert, dass Reststrommengen produziert werden dürfen), eine Kundgebung, auf welcher der RWE-Chef Jürgen Großmann und der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sprechen werden. Es geht gegen den Atomkonsens.
Alle Auszubildenden der RWE sind für die Teilnahme an dieser Kundgebung freigestellt und werden kostenlos von den verschiedenen Betriebsstandorten der RWE nach Biblis gefahren. Dagegen wäre wenig zu sagen, wenn es sich um die Auszubildenden im Bereich der AKWs handeln würde, doch diese wenig Dutzend Menschen würde keine gewünschte junge Menschenmenge Pro-Atom ergeben. RWE hat allen 3.000 Auszubildenden (die Firma ist in vielen Bereich der Energieerzeugung und Stromversorgung aktiv) für diesen Tag freigestellt. Dieser Aktion haben sich die anderen Mitglieder der Atommafia (u.a. Eon, Vattenfall) angeschlossen, so dass am kommenden Freitag auf jeden Fall viele junge Menschen in der Tagesschau und den anderen TV-Nachrichtensendern zu sehen sind, die für Atomkraft demonstrieren. Die Auszubildenden können nicht wählen, es ist ein Betriebsausflug und eine Nichtteilnahme hat sicherlich Auswirkungen auf die Weiterbeschäftigung nach der Ausbildung.
Da fehlen eigentlich nur noch die von der hausinternen Öffentlichkeitsarbeit produzierten Winkelemente und Transparente mit „coolen und lustigen Sprüchen“ und die Nähe zu SED- und NSDAP-Veranstaltungen wie dem 1. Mai Aufmärschen, die auch immer „freiwillig“ waren, ist perfekt.

Ich bin mir sicher, dass viele Medien positiv über diese Kundgebung von besorgten, jungen Menschen berichten werden. Ich denke hier an das Positivnachrichtenmagazin Focus und die „News“-Redaktionen von Pro7SAT1RTL.

Mehr hierzu in der taz vom 29. August 2009 : Nick Reimer „RWE lässt demonstrieren“

Auf zur DEMO nach Berlin gegen Atomkraft am Samstag, dem 5. September 2009
Atomkraft? Nein Danke!

Archiv: Cold Germany

(Ein Blogbeitrag vom 12, Juni 2009)

Heute gingen heftige Regenschauer über Hannover nieder und senkten am Nachmittag die Temperatur von 16 auf 12°. Am Abend zum Konzert von Vitamin X auf dem Weltmarkt am Pavillon war es „sehr frisch“. Oder wie der Sänger so schön anmerkte:
It is cold in Germany but you should be used to it

Freitag, Oktober 12, 2012

Archiv: Morbus Mehdorn

(Ein Blogbeitrag vom 28. Juli 2009)

Wenn dann mal eine lange Strecke mit der Bahn zurückgelegt wird, ist hierfür ein ICE oder sehr viel Zeit notwendig. Doch eigentlich könnte es seit der unseligen Herrschaft von Hartmut Mehdorn auch heißen: ein ICE und sehr viel Zeit.
Wenn ich zum aktuellen Abfahrtsplan in Hannover oder Braunschweig aufschaue (oder im Internet anschaue), werden stets einige Verspätungen angezeigt und dies sind in der Regel ICE-Verbindungen und vielleicht auch einmal ein IC. Für meine beruflichen Pendelfahrten nehme ich deshalb bewusst einen RE, denn der ist pünktlich
Der Morbus Mehdorn regiert den Schnellverkehr: Ehrgeizige Fahrpläne, die mit anfälliger Technik (Probleme bei Regen, Schnee, Eis, Hitze, Laub) nicht zu erfüllen sind.
Bei meiner letzten Fernreise gab es Probleme mit einer der Loks des ICE. Das Internet zeigte mir 5 Minuten Verspätung an, doch dies entsprach natürlich (sic!) nicht der Realität. 15 Minuten hinter dem Zeitplan fuhren wir ab und diese Verspätung schaukelte sich bis zum Umsteigebahnhof Kiel auf 30 Minuten auf. Der Anschluss war weg und so durfte in der hektischen Hässlichkeit eines Bahnhofs Zeit tot geschlagen werden.

Archiv: Steinmeier Niederlage gegen Merkel

(Ein Blogbeitrag vom 14. Juni 2009)

Heute beginnt der Parteitag der ehemalige Volkspartei SPD, auf der u.a. ein Programm zur Bundestagswahl verabschiedet werden soll. Doch eigentlich geht es nur darum, dass Frank-Walter Steinmeier hiermit einen weiteren Grund hat, sein Gesicht in Kameras zu halten und eine schlechte Kopie von Herrn Schröder zu spielen.
Die SPD nennt Steinmeier Kanzlerkandidat, dabei hat er keinerlei Chance gegen Angela Merkel. Damit Steinmeier noch an Merkel vorbeizieht, muss entweder er etwas Spektakuläres gelingen oder unsere Kanzlerin etwas selten dämliches machen.

Der Fehler liegt aber auch wo anders. Eine moralisch verkommene Person wie Frank-Walter Steinmeier (das Stichwort hierzu: Murat Kurnaz) könnte in anderen Ländern nicht für ein politisches Amt kandidieren, denn wer einmal aus ideologischen Gründen einen menschenrechtliche Fehlentscheidung verantwortet hat, und damit politisch verantwortlich für Folter und Haft von Murat Kurnaz ist, der kann auch wieder solch eine Fehlentscheidung begehen.
Menschen die sich moralisch im Geheimdienst verschmutzen („deformation professionelle“), werden international vielleicht als Machtmenschen wahrgenommen, werden aber stets ihren Makel, dass sie sich über den Gesetzen sahen, behalten.

Der Masochismus der SPD ist schon pathologisch, sie wollen eine Niederlage!

Archiv: Europawahlen in Hannover-Niedersachsen-Deutschland

(Ein Blogbeitrag vom 10. Juni 2009)

Die Europawahlen 2009 waren ernüchternd, hatten aber auch einige positive Ergebnisse, die in der Berichterstattung zu kurz gekommen sind.

Der Grundton der Zeitungen am Montag und Dienstag nach den Wahlen war: Niedrige Wahlbeteiligung – Stagnation der Linken – Niederlage der SPD – bürgerliche Mehrheit bestätigt.

Haben die Journalisten andere Wahlen beobachtet? Alle vier Schlagzeilen möchte ich im Folgenden auf den Kopf stellen oder eigentlich vom Kopf auf die Füße stellen.

Zunächst ein Blick auf die offiziellen Zahlen, die auf der Seite des Bundeswahlleiters zu finden sind. Ich vergleiche im Folgenden die Zahlen von Hannover mit Niedersachsen und Deutschland.

Die Zahl der Wahlberechtigten und der Wählenden hat zugenommen. Die ungültigen Stimmen, die auch die bewussten Enthaltungen (leere oder durchgestrichene Wahlzettel) enthalten, haben abgenommen. Entsprechend ist die Zahl der gültigen Stimmen, die Grundlage der in den Medien dargestellten prozentualen Angaben sind, auch gestiegen.
Also

1. Es gab keine niedrigere Wahlbeteiligung!
Und wer waren nun die Gewinner und die Verlierer?
Pauschal kann gesagt werden, dass die kleinen unter den etablierten Parteien die Gewinner und die ehemaligen so genannten Volksparteien die Verlierer sind. Klarer Verlierer ist die CDU, die sowohl in Stadt und Land jeweils 12 Prozent ihrer Wähler und bundesweit (ohne Bayern) sogar 14 Prozent verlor. Die Schwesterpartei CSU verlor übrigens nur 8 Prozent. Die Medien hatten mal wieder eine Phantomdebatte geführt, die darüber spekulierte, ob die CSU in Bayern so viele Stimmen verlieren würde, dass sie damit bundesweit an der 5 Prozent-Hürde scheitern würde. Die CSU hätte 38% ihrer Stimmen verlieren müssen, damit dies passiert.
Für die SPD gab es Verluste in Hannover (-0,3%) und auf der Bundesebene (-1,4%), doch in Niedersachsen wählten 0,3% mehr Menschen die SPD als vor fünf Jahren.



2. Herbe Niederlage der CDU, weitere geringe Verluste der SPD!
Der große Gewinner war die FDP, die 84 Prozent mehr Wählerstimmen bundesweit auf sich vereinigen konnte als 2004. Im Land Niedersachsen waren dies 66 Prozent mehr und in Hannover immer noch 612 Prozent mehr. Doch dieser Zuwachs brachte nur näher an die Grünen.
Denn die Grünen wuchsen auch und blieben damit drittstärkste Partei in Deutschland, Niederachsen und Hannover. In der Großstadt ist das Potenzial ausgereizt. Der Zuwachs betrug nur noch 0,3 Prozent, Im Land waren es 5,3 Prozent und auf Bundesebene 3,7 Prozent.
Die Linke hat sich fünfte parlamentarische Kraft trotz der Polemik der Medien etabliert. Auf Bundesebene wuchs die Zustimmung zu dieser Partei um 24,7 Prozent und in Niedersachsen sogar um 129,6 Prozent, in Hannover waren es auch noch immer 106,4 Prozent.

3. Die Zustimmung zur Linken wächst!
Auf Bundesebene haben CDU-CSU-FDP zusammen 12.854.091 Stimmen auf sich vereinigt, dies sind 188.237 oder 1,4 Prozent weniger Stimmen als 2004. dagegen haben SPD-GRÜNE-LINKE zusammen 10.633.849 Stimmen auf sich vereinigt, was 427.041 oder 4,2 Prozent mehr als 2004 sind.
4. Die bürgerliche Mehrheit schmilzt zugunsten einer linken Mehrheit
Da nur diese genannten sechs Parteien, die weniger als 90 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereinigten, an der Verteilung der Sitze zum Europäischen Parlament berücksichtigt werden, reduzierte sich das bürgerliche Lager von 56,1% auf 54,7% und entsprechend wuchs die Gegenseite von 43,9% auf 45,3%.

Wie eben schon angedeutet, entfielen 10,8% der Stimmen auf andere Parteien.


Diese Gruppe der „übrigen Parteien“ wuchs in Hannover um 7, in Niedersachsen um 9 und im Bund um 12 Prozent. Dies waren nicht die etablierten kleinen Parteien, die bereits 2004 und früher kandidierten. Sowohl die konservative ÖDP, wie die rechtsradikalen Republikaner als auch die obskuren Tier- und Familienschützer, alle vereinigten sie wenigen Stimmen auf sich als noch vor fünf Jahren. Der Zuwachs stammt vor allem aus den Parteien, den Freien Wählern, der Rentnerpartei oder der Internetpartei „Piraten“. Besonders erfreulich ist, dass auf Bundesebene die rechten Republikaner mehr Stimmen verloren, als die neu kandidierende DVU gewann. Dies gilt leider nicht für das Land Niedersachsen und Hannover. In Niedersachsen hat die Kombination von Republikanern und DVU 1.618 Stimmen Zuwachs und davon in Hannover alleine 946 Stimmen Zuwachs. Dies waren dann nur 1,1 Prozent aber das sind für Hannover deutlich mehr als erwartet.

Donnerstag, Oktober 11, 2012

Archiv: Raucher vs Nichtraucher in Niedersachsen

(Ein Blogbeitrag vom 6. August 2008)

Nun hat man sich also entschieden nicht zu entscheiden. Das Nichtraucherschutzgesetz in Niedersachsen hat die Sinne vernebel, die Kneipenwirte und viele Gäste verärgert und zu ungewöhnlichen Zwischenlösungen geführt.
Im letzten Winter tauchten vermehrt Heizpilze und Raucherzelte in Hannover auf.

Cocktailbar, Falkners, Ferdinand-Wallbrecht-Str, Hannover, Ferdi-Walli, Raucherzelt, Heizpilze, nichtraucherschutz, Nichtraucherschutzgesetz, Raucher, EinraumkneipeDie Cocktailbar Falkners auf der Ferdi-Walli hatte zum Beispiel das oben gezeigte Zelt als Raucherraum angeboten. Neben der Gefahr des Rauchens und Trinkens kam hier noch die Gefahr hinzu, auf den schmalen Fuß- und Radweg zwischen der Bar und dem Zelt von einem Rad über den Haufen gefahren zu werden.

Archiv: name dropping

(Ein Blogbeitrag vom 13. Februar 2008)

Es gibt ein nicht nur akademisches Spiel, an den ich mich in meinen Fachgebieten auch beteilige, in dem Namen genannt werden, um seine Vertrautheit mit dem Thema oder Personenkreis zu zeigen. Hierzu habe ich heute eine kluge Formulierung der Menschen, die für die taz Korrektur lesen, gelesen:
"Sobald man die vielen unbekannten Namen, die der gestrige Kunsttext aufführte, gedanklich durch ein XY ersetzt, bemerkt man, dass die in diesen Namen vermutete Information für das Verständnis der Argumentation nicht nötig ist. Das Anführen dieser Namen ist kein Ausschlussverfahren gegen diejenigen, die sie nicht kennen. Es ist nur ein kontextuelles Angebot an die, denen die Namen etwas sagen."
(Rubrik berichtigung vom 13. Februar 2008)

Archiv: David brachte Freude

(Ein Blogbeitrag vom 10. Februar 2008)

Das stabile Hochdruckgebiet über Deutschland hört auf den schönen Namen David und bescherte mir bereits zwei längere Aufenthalte auf dem Balkon. Wir haben erst den 10. Februar und ich konnte bereits im Sonnenschein draußen in meinem Treibhaus (20° im Schatten) Frühstücken. Dazu kam vereinzeltes Vogelzwitschern und Bob Marleys Album Exodus (1977). Freude und Genuss ließen mich die Augen schließen und tatsächlich war dann tatsächlich bereits die Kraft der Sonne zu spüren.
Die Sonne geht erst gegen 14:00 Uhr in Balkonien auf und leider bereits um 15:30 Uhr hinter dem Dachfirst der Häuser der Ferdi-Walli wieder unter. Dies ist eine kostbare Zeit und so fiel es nicht schwer, dass Frühstück hinauszuzögern.

In den Medien war bereits das Wort Vorfrühling zu hören und damit wurde eigentlich nur bewiesen, dass die Redakteure diese schöne Wort schon einmal gehört haben, aber keine Ahnung von dessen Wortbedeutung haben. Der Singularitätenkalender für Mitteleuropa verzeichnet zur Zeit den tiefen Winter. Der Vorfrühling setzt erst Anfang März ein. Die Wetterstation Göttingen terminiert den Vorfrühling nach einer Übersicht von Rüdiger Glaser: "Klimageschichte Mitteleuropas" sogar erst auf die Zeit nach dem astronomischen Frühlingsbeginn. Das ist jetzt einfach nur der angenehme Effekt eines Hochdruckgebietes mit wenig Wind.
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1 Kommentar:

Stefan Touko Richter hat gesagt…
Die erste Hälfte: Romantisch.
Die zweite Hälfte: Entromantisierend.
11. Februar 2008 23:47

Mittwoch, Oktober 10, 2012

Archiv: taz - Letzte Frage zur Nachhaltigkeit

(Ein Blogbeitrag vom 27. Oktober 2007)  

Zum Kürzen langer Sätze, die oftmals in Nebensätzen –und auch Einschüben– Inhalte verstecken oder eine Grundaussage abschwächen, wurden schon viele Worte verloren, die jetzt auch nicht zurückgeholt werden sollen.
Am letzten Samstag lautete die so genannte ›Letzte Frage‹ im tazmag „Was ist das Gegenteil von Nachhaltigkeit?“. Assoziativ fiel mir sofort ein Wort ein. Im weiteren Nachdenken wurde daraus ein Satz und schließlich eine Erläuterung. Als ich dann am Rechner saß, um diesen Gedanken zu polieren und schließlich einzusenden, ging es nun darum, die vielen Worte zu reduzieren. Schließlich und endlich habe ich dann die kürzest mögliche Antwort eingesandt, die wiederum identisch mit meiner ersten Assoziation war. Meine heute in der taz veröffentlichte Antwort steht hier.

REALPOLITIK

Archiv: Pi Unsinn

(Ein Blogbeitrag vom 2. Mai 2007)

Wissen was keiner braucht.

Mein Geburtsdatum wie wahrscheinlich alle Geburtsdaten findet sich in Pi. Von der 18.615.206-ten Stelle hinter dem Komma an wird korrekt dd.mm.yyyy genannt.
Ich suchte etwas zur Zahl Pi und fand in der Wikipedia bereits viele Infos, aber dort werden "nur" die ersten 100 Stellen nach dem Komma genannt, aber eine Verknüpfung führte zu einer Seite, wo DIE ZAHL bis auf 200 Millionen Stellen hinter dem Komma angeboten wird und jede Zahlenkombination innerhalb von Pi gesucht werden kann.

Archiv: Zu Europas Verfassung

(Ein gekürzter Blogbeitrag vom 16. April 2007)  

In der laufenden deutschen EU-Präsidentschaft soll der Prozess der Ratifizierung einer Verfassung für Europa wieder angestoßen werden.

Zur Erinnerung:
Im Jahre 2003 legte ein durch keine direkte Wahlen legitimierter Konvent zur Zukunft Europas unter dem Vorsitz von Valéry Giscard d'Estaing seinen Vertrag über eine Verfassung für Europa vor. Nach mehreren Gesprächsrunden auf Regierungsebene, die zu vielen Änderungen führten, wurde am 29. Oktober in Rom die Verfassung mit ihren 418 Artikeln von den Regierungschefs unterschrieben. Zur Text des Vertrages über eine Verfassung für Europa (so der offizielle Titel) gehören auch 36 Protokolle und 50 Erklärungen, die nationale Sonderbestimmungen und -rechte aufführen. Dieser Gesamttext wurde am 16. Dezember 2004 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht und damit begann offiziell der Prozess der Ratifizierung.

In der Regel erfolgte dies durch einen Beschluss in den verschiedenen repräsentativen, parlamentarischen Institutionen. Entsprechend erhielt die Verfassung Zustimmungsraten von 77 (Litauen) bis 89 (Griechenland) Prozent der Abgeordneten. Spanien, Frankreich, Niederlande und Luxemburg stellten die Verfassung in einer konsultativen Volksabstimmung zur Wahl. Bis Mitte 2005 wollte die Mehrzahl der EU-Staaten den Ratifizierungsprozess abschließen.
In Spanien stimmten am 20. Februar 2005 77 Prozent für die Verfassung. Die hieraus resultierende Euphorie erhielt im Mai einen Dämpfer, als deutlich wurde, dass die Volksabstimmung in Frankreich sehr knapp ausgehen würde. Alle etablierten Parteien in Paris beteiligten sich an einer Kampagne für die Zustimmung zur Verfassung. Dennoch stimmten am 29. Mai 2005 55 Prozent gegen die Verfassung. Nur zwei Tage später fand in den Niederlanden die Volksabstimmung statt und beflügelt vom französischen Ergebnis gegen das politische Establishment stimmten bei hoher Wahlbeteiligung 62 Prozent gegen die Verfassung. Nach diesen Schock für die politische Elite Europas wurden nur noch die laufenden Prozesse abgeschlossen. Die Parlamente in Lettland, Zypern, Malta, Estland, Deutschland und Finnland ratifizierten den Vertragstext und in Luxemburg stimmten 57 Prozent der Bevölkerung in einem Referendum dem Verfassungsvertrag zu.

Der Prozess der Ratifizierung in Dänemark, Großbritannien, Irland, Polen, Portugal, Schweden und Tschechien wurde unterbrochen und seitdem nicht mehr aufgenommen. Bulgarien und Rumänien mussten den Vertrag über eine Verfassung für Europa als Bestandteil der Beitrittsdokumente akzeptieren.

Seit mehr als einem Jahr wird nun diskutiert, wie der Prozess der Ratifizierung wieder belebt werden kann. Einige Regierungen, die den Text bereits ratifiziert haben, weigern sich grundsätzlich den vorliegenden Text noch einmal zu diskutieren und zum Beispiel die immer wieder kritisierten Passagen zur Militarisierung (Artikel 41) und zur neoliberalen Wirtschaftsweise (Artikel 177) zu entfernen oder neu zu formulieren. Ein anderer Vorschlag sieht vor, dass alle Staaten zunächst nur die Charta der Grundrechte der Union (Artikel 61 bis 114) ratifizieren.
Hierzu gibt es den konkreten Vorschlag, den Verfassungsvertrag oder Teile davon zur nächsten Wahl zum Europa-Parlament im Frühjahr 2009 in einem europäischen Referendum den Bürgern zur Abstimmung vorzulegen. Doch gibt es eine große Scheu der politischen Elite Europas , da Mehrheiten in einigen Ländern (Großbritannien) vermutlich grundsätzlich gegen jede EU-Akte stimmen werden und die konsequente Forderung nach einem Austritt aus der EU von keinem Politiker formuliert würde.

Der Text ist kostenlos in den Europäischen Informations-Zentren zu erhalten und vollständig in allen EU-Sprachen im Internet veröffentlicht. Rechts oben auf der Internetseite zur Verfassung muss einfach die Sprache angeklickt werden und schon erscheint das Inhaltsverzeichnis in der gewünschten Sprache (die letzten Links führen schon einmal zu drei Sprachen).

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PS: Wikipedia (deutsch) hat zur Europäischen Verfassung einen sehr ausführlichen Artikel


Archiv: EK07 - Zwanzig Namen und mehr

(Ein Blogbeitrag vom 6. April 2007)  

Nun haben also die Vorbereitungen für das (5.) Europa-Kolleg 2007 begonnen. Zwanzig Namen stehen auf einen Zettel und innerhalb der nächsten Monate werden durch Briefe, Emails, Telefonate und Chat hieraus sich die Personen hinter den Namen entfalten.
Sie kommen wieder aus allen Richtungen: Von Stockholm im Norden bis Athen im Süden, von Lissabon im Westen bis Bukarest im Osten.
Zeitgleich wird nun auch die Liste der 78 ehemaligen Teilnehmenden überarbeitet. Mindestens 20 studieren in Deutschland. Das Europa-Kolleg sind nur zwei sehr intensive Wochen vor dem letzten Schuljahr oder vor dem Studium. Doch es scheint so, als wenn einige Kontakte erhalten geblieben sind und Freundschaften entstanden. Bisher ist kein Netz entstanden und vielleicht kann so etwas auch nicht entstehen. Wie in der Schule kennt man vielleicht einige wenige aus den älteren oder jüngeren Jahrgängen, aber mehr auch nicht.

Auch so etwas wie eine Ernüchterung.

Sonntag, Oktober 07, 2012

Archiv: Norddeutschland

(Blog-Archiv: Ein Beitrag vom 28. März 2007)

Rotenburg – Verden – Nienburg – Hannover
Die Schönheit Norddeutschlands genauer der durch die vorletzte (Saale-) Eiszeit geprägte Teil südlich der Elbe und nördlich des Mittellandkanals entfaltet sich vor einem Fenster auf der oberen Ebene in einem Regionalexpress. Geestkanten zur Marsch und zu den breiten Urstromtälern gliedern die Landschaft. Dazwischen findet sich auf der Geest die Kargheit von Wäldern, Feldern, Wiesen und Forsten. Der Boden ist natürlich nicht sehr fruchtbar und dort, wo noch Baumbestände landwirtschaftliche Flächen begrenzen, sind die Kiefer und Birke typisch.

Das EU-Programm zur Förderung von Brachen führt nun dazu, dass hier einige Flächen nicht mehr bewirtschaftet werden. Dies bringt jährlich mehr Geld, als die möglichen Gewinne nach umfangreichen Einsatz von Drainage und Dünger. Zahl und Gesamtfläche der Felder nähern sich wieder den Zustand, der mir aus meiner dörflichen Jugend vertraut ist. Die Euphorie der Technisierung, Modernisierung und die expansive Förderpolitik der EU bis in die 80er Jahre hatten zum Umbruch von Weiden, der Langeweile von gleichförmigen Forsten und der Umwandlung von Bächen in kanalisierte Vorfluter für Drainagerohre geführt. Dieser landwirtschaftliche Machbarkeitswahn hat hoffentlich seinen Höhepunkt überschritten. Nun sind wieder vernässte Flächen zu sehen.

Eines kommt nicht wieder zurück. Selbst in meiner Jugend waren die einzelnen Felder bereits viele Hektar groß, doch die Verkopplung ging immer weiter. Gräben mit Büschen und Bäumen begrenzten früher die Besitzungen. Viele Grenzstreifen wurden ausgeräumt und eingeebnet. Nur nach tagelangen Regen ist der ehemalige Verlauf vieler Gräben und Bäche als linienhafte Vernässung zu erkennen. Heutige Brachen schließen nahtlos an bereits grünende Äcker an.

Was ich an dieser Landschaft liebe, ist die Kargheit, die auf Spaziergängen entlang Waldrändern besonders schön zu erleben ist.

Archiv: CIA Retention and Torture

(Blog-Archiv: Ein Beitrag vom 1. Dezember 2006)

Der Deutsche Khaled el Masri wurde 2003 vom CIA nach Afghanistan verschleppt und dort gefoltert. Nachdem feststand, dass der falsche Mensch entführt wurden war (zynisch "shit happens"), wurde er wieder freigelassen. El Masri versucht vor dem United States Court of Appeal for the Fourth Circuit in Richmond, Virginia die USA, vertreten durch die CIA auf Anerkennung der Unrechtmäßigkeit ihrer Handlung gegenüber ihn durchzusetzen. Im ersten Verfahren wurde diese Anzeige mit der Begründung abgewiesen, dass davon Staatsgeheimnisse betroffen sind. (Sein Reisetagebuch ist in der taz zu lesen)
Auf einer diplomatischen Ebene wurde die Verschleppung eines Deutschen mit arabischen Namen bereits eingestanden. Die Bundesregierung wurde offiziell von diesem Fehler der US-Regierung informiert.
Wenn Khaled el Masri Recht zugesprochen wird, kann er zum einen eine Zivilklage mit einer Schadensersatzforderung formulieren und würde öffentlich das allen völkerrechtlichen Prinzipien widersprechende System von CIA Entführungen und Foltergefängnissen verhandelt. Das Verfahren wird wahrscheinlich scheitern und die Aufklärung wird weiterhin eine Aufgabe von engagierten Journalisten (wie Daniela Weingärtner in der heutigen taz), Juristen und engagierten Europa-Parlamentariern bleiben.

Mit einem Geheimdienstmitarbeiter als Außenminister (Steinmeier!) wird die deutsche Regierung auch keinen Beitrag zum Rechtsschutz ihres Staatsbürgers leisten, wenn die strategische Partnerschaft mit den USA davon betroffen ist.

(Quelle: Council of Europe


Siehe auch meinen Beitrag zum geheimen CIA-Folter-Zentrum auf dem Gelände des Flughafen Szymany in Polen

Archiv: Fremde Sprache im Urlaub hier Finnland

(Blog-Archiv: Ein Beitrag vom 21. Juni 2006)

Zu einem perfekten Urlaub gehört auch, dass selbst unter Menschen einfach einmal die Augen geschlossen werden können und der Kopf auf Durchzug gestellt wird. Fremde Sprachen um einen herum erleichtern dies ungemein, Sprachen der finno-ugrischen Sprachfamilie sind hierfür bestens geeignet.
Auf einen Gang durch Helsinki oder Espoo geben die Texte der Plakate und Schilder oftmals keinen Hinweis darauf, worum es sich handelt. Innerhalb der indogermanischen Sprachfamilie gibt es eine so große Schnittmenge zum Deutschen und den 1-2 Fremdsprachen, die man versteht, dass die meisten Texte im Ansatz verständlich sind.
Eine richtig fremde Sprache ist erholsam für den Kopf. Alleine unter Menschen und die Neugier, die sonst hier und dort etwas aufschnappt, hat keine Chance. Ohne direkte Fragen ist wenig zu erfahren. Und wenn gar nicht erst gefragt wird, dann verbleiben nur Melodie und Rhythmus der gehörten Sprache. Im Finnischen liegt übrigens die Betonung auf der ersten Silbe.

Archiv: Google Epic2015

(Blog-Archiv: Ein Beitrag vom 18. März 2006)

Verschwörungstheorien sind ja soo überzeugend!

Epic2015 ist in der deutschen Version sehenswert. Diese Interpretation der weiteren Entwicklung der Internet-Informationsdienstleistungen und des Kampfes zwischen Microsoft auf der einen Seite und Google und Amazon auf der anderen Seite ist provozierend bis paranoid.
Das englische Original findet sich hier, aber es gibt auch wie erwähnt bereits eine deutsche Übersetzung. Wenn jemand nur eine Modemverbindung hat, kann auch der komplette gesprochene Text von Robin Sloan und Matt Thompson in deutscher Übersetzung in meiner Zeitung nachgelesen werden.

Freitag, September 28, 2012

Archiv: Genmais in Niedersachsen 2009

(Blog-Beitrag vom 05.02.2009)

Nachtrag: JUCHEE! DER ANBAU VON GENMAIS WURDE VERBOTEN. (taz, 14.04.2009, Spiegel)

Wer gentechnisch verändertes Saatgut verwendet, muss dies dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (
BVL) melden, die dann die einzelnen Flächen in einem Standortregister ausweist.
Die konkreten Proteste gegen die Aussaat und später den Anbau von Gen-Mais im Jahr 2008 waren zum Teil ein Erfolg. Einige Landwirte und Betriebe, die 2008 noch an diesem so genannten Forschungsprogramm teilnahmen, haben in diesem Jahr keine Anbauflächen gemeldet. Es geht längt nicht mehr um Forschung, sondern um die Durchsetzung der Produkte von Monsanto! Forschung klingt hier wie der Euphemismus "Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken".
2008 wurden in Niedersachsen auf vier Flächen in acht Ortschaften insgesamt 15,2 ha für den Anbau von Genmais gemeldet.
Im Jahr 2009 sollen auf acht Flächen in vier Ortschaften auf insgesamt 12,2 ha Genmais der Sorte Mon-00810-6 angebaut werden (dies ist eine vorläufige Angabe, seit der Erstmeldung am 16. Januar ist am 31. Januar eine weitere Fläche gemeldet wurden, die dann im Februar wieder reduziert wurde). Die Aussaat hat noch nicht stattgefunden.

Im Einzelnen sind dies bisher:
  • Gehrbuschfeld in Clauen, Gemeinde Hohenhameln, Landkreis Peine (0,2 ha)
  • Zum Duvenwinkel, nordöstlich von Mariensee, Gemeinde Neustadt am Rübenberge, Region Hannover (1,2 ha)
  • 1., 2., 3. Birkenschlag und Westfeldschlag in Mariensee (2,4 ha)
  • Stall 2 (4. Quartier, Alte Leine Schlag), südlich von Mariensee (4,5 ha)
  • Der kleine Quentin, Der große Quentin, Der große Ihlenpool, Allerbruchs-Schlag südlich von Mariensee (1,1 ha)
  • Ein Feld in Ölper, Stadt Braunschweig (0,2 ha)
  • ein weiteres Feld in Ölper (2,4 ha)
  • Ostbruch in Söllingen, Landkreis Helmstedt (0,2 ha)
In Mariensee hat das Institut für Tierzucht der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft seinen Betrieb und bewirtschaftet verschiedene landwirtschaftliche Flächen zur Futtergewinnung. Hier geht es also nicht nur um den Anbau von gentechnisch veränderten Mais, sondern auch die große Gefahr der direkten Verfütterung an Versuchstiere.
Das Internetverzeichnis nennt die genaue Flurstücknummer, so dass mit einer Grundkarte (1:5.000) oder der
digitalen Karte der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften diese Flächen genau zu lokalisieren sind. Greenpeace hat aktuell auch eine interaktive Karte mit allen Standorten in Deutschland veröffentlicht.
Der Anbau und die Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen ist vor allem in der ehemaligen DDR auf den Flächen der LPGs zu finden, aber ich lebe in Niedersachsen und deshalb ist dies auch nur eine Information für Niedersachsen.
Wer weitere Informationen benötigt sollte sich auf den entsprechenden Seiten von Campact e.V. - Kampagnen für eine lebendige Demokratie umsehen.



Archiv: Genmais in Niedersachsen 2008

(Blogbeitrag vom 12.02.2008) Greenpeace hat gestern eine interaktive Landkarte mit Flächen veröffentlicht, auf denen in diesem Jahr gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden. Das grundlegende Standortregister über die Freisetzung und den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kann hier eingesehen werden. Diese Flächen sind wie auch im Vorjahr überwiegend in der ehemaligen DDR. Die großen Versuchsfelder (mit jeweils mehr als 10 ha) finden sich in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und dem Norden von Bayern.
In Niedersachsen sind 12 Flächen in 8 Ortschaften gemeldet. Auf insgesamt 15,2 ha soll in diesem Jahr Gen-Mais angebaut werden. Hier nun die niedersächsischen Flächen wie sie auf der Karte von Greenpeace und im Standortregister der BVL zu finden sind:
  • Flurstück Blankes Moor (0,11 ha) in der Gemarkung Dudenbostel/Rodenbostel, der Gemeinde Wedemark in der Region Hannover
  • Vier Flurstücken in Mariensee (9,2 ha), Stadt Neustadt am Rübenberge, Region Hannover. In Mariensee hat das Institut für Tierzucht der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft seinen Betrieb und betreibt verschiedene landwirtschaftliche Flächen.
  • Das Gehrbuschfeld (0,1 ha)in Clauen, Gemeinde Hohenhameln, Landkreis Peine. Hier baut das Bundessortenamt Gen-Mais an.
  • Niedersickte (2,4 ha), Gemeinde Sickte, Landkreis Wolfenbüttel. Aktionsbündnis ‚Kein Genmais in Sickte’
  • Flurstück Wippersche (0,11 ha) in der Gemeinde Söllingen, Landkreis Helmstedt
  • An der Dahlenburger Straße (0,08 ha) in Tosterglope, Samtgemeinde Dahlenburg, Landkreis Lüneburg. Hier findet sich die Seiten der Bürgerinitiative
  • Auf zwei Flurstücken in Laase (2,16 ha), Gemeinde Langenburg im Wendland. Die Gegner haben einen eigenen Blog und hier wurde erfolgreich der Anbau verhindert
  • Gedelitz (1,0 ha), Gemeinde Trebel im Wendland
Als Gegner von GVO ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass dieser Anbau nicht irgendwo, sondern längst in der Nachbarschaft erfolgt.
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Archiv: Moviacs im ZDF neo

(Ein Blog-Beitrag vom 29.11.2011) Mein Bitten wurde erhört. Sie haben zwar nicht im TV Lab gewonnen, aber Dienstags gibt es jetzt dieses Kino-Magazin auf ZDF Neo. Ich hatte bereits anlässlich der Probesendung im August 2011 mich positiv zu diesem Format geäußert. Hier wird endlich auch einmal ein schlechter Film als solcher benannt. Das kannte ich bisher nur aus der taz. Alle anderen medialen Auseinandersetzungen waren entweder reine Werbung oder verschwiegen einfach unsägliche Filme.
Denn erst wenn Filme subjektiv und argumentativ kritisiert werden, erhalten die gelobten Filme eine besondere Auszeichnung. Das die "guten" Filme natürlich auch subjektiv bewertet werden, versteht sich von selber.
Die Empfehlung aus der Probesendung (Super 8 von JJ Abrams) war wirklich gut.

Archiv: World Press Photo 2011

(Ein BlogBeitrag vom 23.09.2011) Einmal im Jahr werden die besten Pressefotos gekürt und danach geht eine Auswahl auf Tournee.
Der hässliche Bahnhof Braunschweig ist sonst ein Elend, dass auf dem Pendelweg zur Arbeit ertragen werden muss. Aktuell und noch bis zum 26. September ist es eine Freude, in die Wandelhalle zu gehen. Dort werden auf zwei Inseln im zum Teil sehr großen Format eine Auswahl der Gewinner World Press Photo 2011 gezeigt UND ich hatte dann auch noch das Glück, dass auf einer Insel ein Klavier stand, an dem jemand ein Medley von Jazz- und Pop-Melodien spielte. Braunschweig ist der vorletzte Standort dieser Ausstellung.

Vor den Fotos wird von der Bahn gewarnt!
Doch dies bezieht sich explizit auf Kinder und sensible Gemüter. Pressefotos können sehr hart sein und sind hier natürlich auch Tod und Leid aus Haiti (Erdbeben), Indonesien (Vulkanausbruch), Pakistan (Terror, Überschwemmung) und anderen Länder zu sehen. Da gibt es einige Bilder, die durch ihre Größe und Schärfe besonders irritieren.

Es sind sowohl Einzelbilder als auch Serien zu sehen. Dabei gibt es dynamische Serien, wo ein Ereignis verfolgt wird und Serien von Menschen in einer ähnlichen oder gleichen Situation. Wunderbar waren die Portraits von Besuchern eines Zeltkinos, dass durch Indien zieht (Link). Die Gesichter zeigen Anspannung, Freude und Erstaunen. Und dann war dann ein Foto aus einem Haushalt, der CoachSurfing anbietet. Hier wurde viel erzählt. Junge Menschen, ausruhend oder am PC und dabei eine Tiefenschärfe, dass die Neugier einen in das Bild hinein sog um noch mehr Details zu betrachten (Link).
Die Bilder im Internet geben nur ein Idee von der tatsächlichen Qualität der Bilder.

Archiv: ZDF Neo - TVLab - Moviacs

(Ein Blog-Beitrag vom 31.08.2011)

Habe gestern durch Zufall das TVLab im Sender ZDF Neo erlebt. Zwei nervige ach so "spritzig witzige" Mitarbeiter stellten das Konzept von TVLab vor und danach gab es dann das mögliche Kino-Magazin Moviacs.
Da es sich um ein TVLab handelt, haben die beiden Moderatoren des Moviacs sehr viel Zeit für diese Pilotfolge gehabt, doch das Potential an Unterhaltung und Information wird deutlich. Tat das gut, dass endlich einmal nicht jeder Film positiv beworben wurde.
Denn das muss man leider über bestehende Kino-Magazine sagen. Sie verschweigen die schlechten und uninteressanten Filme und die durch große Investitionen geprägten Filme werden nicht verrissen. Wenn die Story erbärmlich ist, dann wird auf die Spielfreude der Schauspieler verwiesen oder auf die sensationellen Effekte. Doch was ist dann an so einen Film gut?

Gleich zu Beginn wurde der geplante Sommer-Blockbuster "Cowboys + Aliens" vorgestellt. Zunächst begann es wie ein Trailer, doch dann wurde klar dargestellt, was alles an diesen Film misslungen ist.
Doch dafür wurde im weiteren Verlauf der Sendung euphorisch der Film "Super 8" von JJ Abrams vorgestellt.

Das war so überzeugend, dass ich gleich heute ins Kino gehe.
Es wäre schön, wenn das Magazin Moviacs auf Sendung gehen würde und damit neben den sehr guten Kino-Seiten der taz einen über die guten und schlechten Filme informiert.

Nachtrag: Samstag, 3. September. Leider wurde diese Magazin-Idee vom ZDF-Neo-Publikum nicht ausgewählt. Es konnten alle zehn Vorschläge auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet werden und Moviacs erhielt nur 4,98. Der Gewinner erhielt auch nur eine 5,33 und nur nach unten öffnete sich ein Abstand bis hin zu 3,07 für Platz 10.
S C H A D E, so ein Kinomagazin wäre für mich ein Anschalter gewesen und der Gewinner "Teddys Show" ist leider ein Grund das Programm zu wechseln.

Donnerstag, Mai 24, 2012

Grippe – Influenza – Vogelgrippe

Fragen der letzten Wochen zeigten mir, dass entweder die Medien zu kompliziert über dieses Thema berichten oder die Menschen keine Geduld haben, einen langen Artikel mit seinen Erklärungen zu lesen.
Also, hier in aller Kürze etwas zu den Begriffen:
Ob von Grippe, Geflügelpest, Influenza oder Vogelgrippe berichtet wird ist egal, denn es geht stets um eine Infektion mit dem Influenza-A-Virus. Dabei ist die H5N1-Influenza eine von etwa 50 verschiedenen Unterarten dieses Krankheitserregers.
Der Virus ist kugelförmig und hat an seiner Oberfläche zwei Typen von Ausstülpungen zum Andocken und zur Infektion einer Zelle. Dies sind das Hämagglutinin und die Neuraminidase, die sich als H und N in der Klassifizierung der Unterarten der Influenza wiederfinden. 14 Typen von H und 9 Typen von N sind bekannt und alle kommen bei Vögeln vor. Es wird von einer aviären Influenza gesprochen, wenn eine Epidemie innerhalb der Vogelwelt beobachtet wird.
H1 bis H3 sind beim Menschen bekannt. Die H5N1-Infektionen und Todesfälle von Südostasien bis in die Türkei können zu einer Pandemie, also einer weltweiten Epidemie führen.
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Für Details empfehle ich Wikipedia und verweise auf meine früheren Einträge:
24. Juni Influenza A - Subtyp H5N1 beim Menschen
15. Mai Vogelgrippe H5N1 - Ein Zwischenstand aus Niedersachsen
9. Januar Influenza - Grippe Teil 1 und Teil 2

Montag, Januar 09, 2012

Archiv: Wechsel der Position

Archiv. Ein Beitrag vom 3. April 2007 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde.

Die Zusammenlegung von so genannter Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe zum Arbeitslosengeld II vereinigte Beamte und Angestellte aus zwei sehr unterschiedlichen Behörden. Der Arbeitsaufwand für diese neuen JobCenter war so hoch, dass dort neue befristete Stellen geschaffen wurden. Die ersten Verträge liefen nun aus und die Stellen wurden nicht automatisch den bisherigen Beschäftigten angeboten, sondern neu ausgeschrieben.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis befindet sich eine leitende Beamtin einer Agentur für Arbeit und bis gestern auch eine Hartz IV-Bezieherin.
Die Hartz IV-Bezieherin ist eine geisteswissenschaftliche Akademikerin mit diversen Berufserfahrungen (ähnlich meiner Biographie) und wurde von der Beamtin und uns allen motiviert sich gezielt in der Region Hannover bei der Agentur für Arbeit als pAp (persönlicher Ansprechpartnerin) zu bewerben. Gestern gab es nun die telefonische Zusage für eine auf zwei Jahre befristete Stelle.Was für eine Karriere von einer Hartz IV-Bezieherin zu einer Betreuerin von Hartz IV-Beziehern. Herzlichen Glückwunsch!

Archiv. Referendum für eine EU-Verfassung

Archiv. Ein Beitrag vom 19. März 2007 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde.

Seit Samstag, dem 17. März 2007 findet auf der Website www.europeanreferendum.eu/ eine Unterschriftenkampagne für ein europaweites Referendum über die EU-Verfassung statt. Ich möchte alle Leserinnen und Leser auffordern, sich an dieser digitalen Kampagne zu beteiligen. Ziel ist ein europaweites Referendum zeitgleich mit der nächsten Wahl zum Europaparlament im Juni 2009.

Die Organisatoren der Unterschriftensammlung stammen aus dem konservativen Milieu, aber dies ist ein wichtiger Versuch für mehr partizipative Demokratie innerhalb der EU und deshalb sollte jedeR EuropäeRin mit seiner Unterschrift die Idee unterstützen.

Hintergründe:
Der Vertrag über eine Verfassung für Europa beschreibt kompliziert im Artikel I-47 Grundsatz der partizipativen Demokratie in Absatz (4) die Grundlagen für ein Referendum:
Unionsbürgerinnen und Unionsbürger, deren Anzahl mindestens eine Million betragen und bei denen es sich um Staatsangehörige einer erheblichen Anzahl von Mitgliedsstaaten handeln muss, können die Initiative ergreifen und die Kommission auffordern, im Rahmen ihrer Befugnisse geeignete Vorschläge zu Themen zu unterbreiten, zu denen es nach Ansicht jener Bürgerinnen und Bürger eines Rechtsakts der Union bedarf, um die Verfassung umzusetzen. (...)
Nachdem in Volksbefragungen in Frankreich und den Niederlanden sich Mehrheiten gegen den Entwurf für eine EU-Verfassung ausgesprochen hatten, wurde der Ratifizierungsprozeß auf Eis gelegt. Konservative Politiker behaupten bis heute, dass die Volksabstimmungen durch nationale Themen beeinflusst waren.
Dies wird bestritten, denn besonders in Frankreich wurde der Verfassungsentwurf in Millionen Exemplaren unter das Volk gebracht und in allen Medien intensiv diskutiert. Der dort zu findende Schwachsinn über eine Pflicht zur militärischen Aufrüstung und zu einer neoliberalen Wirtschaftsweise wurde schnell in den verschlüsselten Klauseln und Unterparagraphen gefunden, thematisiert und war Grundlage der mehrheitlichen Ablehnung. Der Verfassungsentwurf wurde vom überalterten Verfassungskonvent – ein europäisches Alten- und Pflegeheim für die
Oberschicht formulierte die Zukunft der EU – mit vielen dort nichts zu suchenden Elementen überfrachtet und ist in seiner Gesamtheit ein Zeugnis des Scheiterns.
Die eigentliche Verfassung im Teil I Artikel I-1 bis I-39 und I-44 bis I-60 sowie der gesamte Teil II Die Charta der Grundrechte der Union, Artikel II-61 bis II-114 ist von dieser Kritik ausgenommen. Die ängstlichen Regierungen (Deutschland!) haben den Verfassungsentwurf ihren Völkern nicht zur Abstimmung vorgelegt und in ihren Parlamenten mit sozialistischen Mehrheiten (80-90 Prozent und mehr) zugestimmt.
Organisiert wird die Unterschriftenkampagne von der Union der Europäischen Föderalisten, deren deutsche Vertretung die Europa-Union ist. Die Europa-Union ist ein unabhängigen Verein mit inhaltlicher und personeller Nähe zur CDU/CSU. Ihr Vorsitzender ist der CDU-Europaabgeordnete Peter Altmeier (Interview zur Unterschriftenkampagne). Dennoch plädiere ich für eine Teilnahme, da hiermit ein wünschenswertes demokratisches Element der EU vielleicht zum ersten Mal zum Einsatz kommt.

Achtung die Seite www.europeanreferendum.eu/ ist gesichert und entsprechend lange Ladezeiten sind mit einem 56k-Modem verbunden. Nach dem Eintragen der eigenen Daten in die Unterschriftenliste, wird automatisch eine Email versandt und erst wenn diese konfirmiert wird, erfolgt eine Zählung der abgegebenen Stimme. Ich habe soeben als Nr. 327 von gewünschten 1.000.000 unterschrieben (und nun -am 17. Mai- waren es bereits 2.540 ...)