Ein archivierter Beitrag vom 12. März 2007
Die Wasserballsaison der 2. Bundesliga (Nord) ist noch nicht abgeschlossen, aber ich merke, dass es mich nicht mehr zu den Heimspielen der Spiel Vereinigung Laatzen zieht. Ich sinnierte darüber, warum meine langjährige passive Lieblingssportart – bin immerhin seit 1996 regelmäßiger Besucher der Spiele von Laatzen – mich nicht mehr reizt.Es ist eine Kombination von persönlichen Gründen, die sich aber in einen fehlenden Austausch und Feedback zusammenfassen lassen. Damit meine ich, dass man vielleicht für sich alleine Fan eines Schriftstellers sein kann, aber eben nicht für eine Sportart und eine spezielle Mannschaft.Mein damaliger Mitbewohner führte mich in die Sportart Wasserball ein. Er war und ist Stammspieler der 1. Herren Mannschaft vom SpVg Laatzen, die seit Jahren in der 2. Bundesliga spielt. Wasserball war ein wesentlicher Teil unserer WG, da er den Rhythmus gemeinsamer Aktivitäten bestimmte und die Mehrzahl seiner Gäste waren WasserballerInnen.Vor sechs Jahren endete die Wohngemeinschaft, doch bis dahin war eine Freundschaft gewachsen und so gab es weiterhin Musik, Film, Computerei, Worte und natürlich Wasserball, was uns verband. Die Heimspiele der SpVg Laatzen waren eine angenehme Pflicht und vor und nach den Spielen wurde im Gespräch der große, orange Ball zugespielt. Es gab so viele schlechte und noch viel mehr gute Spiele, die zu bereden waren. Wasserball kennt nur selten ein Unentschieden und oftmals sehr eindeutige Ergebnisse im Stil von einstellig zu zweistellig.Seitdem heiratete mein Freund und sie haben nun bereits zwei Kinder. Es gelang uns immer seltener, sich zu verabreden und diese 2-3 Termine im Jahr waren und sind kostbar. Wasserball ist dann nicht mehr DAS Thema, doch am Telefon fand hierzu noch ein Austausch statt. Ich hatte oftmals über die geringe Berichterstattung über Wasserball in unseren lokalen Medien gelästert. Dann begann ich zu bloggen und sah dabei eine Chance es selbst besser zu machen. Mein Freund sorgte dafür, dass seine Mitspieler von meinen Berichten erfuhren und der BlogCounter zeigte mir, dass es erfreulich viele Leser gab. Dieses Feedback motivierte mich ungemein und das Notieren während des Spieles und spätere Verfassen meiner Berichte intensivierte meine Bindung und mein Interesse für Wasserball. Es war ein Strohfeuer.In der laufenden Saison habe ich bisher über das Pokalspiel gegen Spandau und das Spiel gegen Braunschweig berichtet. Ich habe per Email auf die beiden Berichte verwiesen, aber nur sehr wenige Besucher wählten einen der Texte direkt oder über das Suchlabel WaBa an. Darüber war ich enttäuscht und fragte mich in einen zweiten Schritt, warum ich darüber enttäuscht war. Und damit wären wir beim zu Beginn genannten fehlendem Feedback. Alleine über Wasserball und ein Spiel zu reflektieren schafft keine emotionale Bindung. Meine anderen Freunde interessieren sich überhaupt nicht für diesen Sport und die herkömmlichen Medien berichten nicht.
Es fehlt einfach die Möglichkeit zum Austausch, der mich motivieren würde, diese Sportart regelmäßig weiterhin zu verfolgen.Ich werde natürlich auch weiterhin einzelne Spiele der SpVg Laatzen besuchen, aber nun wohl nur noch, wenn ich nichts andere vor habe.