Wen wundert es, dass Frank-Walter Steinmeier sich bemüht, den Vorwurf, dass er und einige weitere Personen (zu den gestern bereits genannten kommt noch der Bremer Innensenator Thomas Röwekamp von der CDU hinzu, der aktiv den Widerruf der Aufenthaltserlaubnis betrieb) moralisch und politisch dafür verantwortlich sind, dass ein Unschuldiger mehrere Jahre in Guantanamo gefangen gehalten wurde, bestreitet. Er behauptet, dass es kein Angebot von der USA zur Freilassung von Murat Kurnaz gegeben hat. Das ist eine offensichtliche Lüge, aber in seinem anrüchigen Gewerbe gibt es auch keine Wahrheit. Wenn nun ein Ausschuß dies so klar feststellen würde, dann wäre seine Karriere beendet Und das wäre auch gut so.
Heute ein weiteres Zitat aus dem vertraulichen Bericht, der diesmal aus der Süddeutschen Zeitung stammt:
Ein ungenannter Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes schrieb am 26. September 2002 an seine Zentrale in Pullach bei München
„USA sehen die Unschuld von Kurnaz als erwiesen an. (...) Er soll in etwa sechs bis acht Wochen entlassen werden. Die deutschen Behörden werden vorab informiert, so dass seien Freilassung als von deutscher Seite erwirkt dargestellt werden kann.“
(Quelle, Süddeutsche Zeitung vom 24. Januar 2007)
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Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich Lügen verabscheue. Meine Universität hat(te) ein Motto, dass ich als einen Leitspruch sehe:
vitam impendere vero
(Das Leben der Wahrheit widmen).
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