Beobachtungen
Zwei deutsche Frauen, offensichtlich erst vor kurzem angekommen, wie ich am blassen Gesicht und den viel zu schnellen Schritt festzustellen meine, ueberholen mich auf einem Spaziergang am Taoro Park. Ich lausche gerne den Gespraechen oder besser Gespraechsfetzen. Sie kommen gerade aus ihrem Hotel und suchen nun ein Café.
"Wir muessen doch endlich ein Café finden, wo auch richtiger Kaffee serviert wird". Oh diese Ignoranten, die es hier in vielen Spielarten gibt: Die sich beschweren, dass ihre Fragen auf Deutsch nicht von allen verstanden werden; die sich wundern dass in Puerto de la Cruz der Himmel eher bedeckt als heiter ist; die sich beschweren, das hier icht so viel los ist; denen 20 Grad ueber Null zu kuehl sind.
Ich plane meinen Urlaub zwar auch nur zu kleinen Teilen, aber diese Unwissenheit ist himmelschreiend.
Mein zweiter Besuch in Santa Cruz war zwar auch interessant, aber ich erreichte nicht, was ich vorhatte. Die Deutsche Schule ist umgezogen und liegt nun 10km suedlich der Stadt. Mein Busticket reichte nicht so weit und die mir bekannte ehemalige Schuelerin von der Schule war ja auch nicht zu erreichen.
Ich erlebte den Markt von Santa Cruz. Beim ersten Versuch hatte ich ihn erst gegen 15:00 passiert und da wurde schon mit Hochdruck gereinigt und die Staende waren bereits veriegelt. Es ist so etwas wie die Markthalle, nur dass es einen zentralen offenen Platz gibt und die Vielfalt der Produkte viel hoeher ist. Nur wenige Cafés und Imbisse sind fuer Spaziergaenger, es ist tatsaechlich ein Markt, wie ich ihn sonst nur aus afrikanischen Staedten kenne; nur weniger Laerm und weniger Gerueche.
In Santa Cruz wollte ich nun mein Shopping machen, aber das ging voll in die Hose. Die zwei sehr langen Einkaufsstrassen, die durch Querstrassen verbunden sind, haben zur Haelfte Boutiquen fuer Frauenkleidung. Der Rest sind Juweliere und Schuhgeschaefte behaupte ich mal uebertrieben. Es gab ueberhaupt nur 4-5 Laeden, die mich zum Eintreten bewegten und nicht ein Produkt, dass meine Geldboerse oeffnete.
Den Tag davor war ich nach Garachico gefahren. Es war ein bewoelkter Tag und der Wind trieb die Flut mit viel Kraft in den Hafen. Die dort vorhandenen 3-5m breiten Rinnen, die der oeffentliche Ersatz eines Strandes sind luden mich ein und Badesachen waren im Rucksack. Leider wehte die gelbe Fahne und ich nehme diese Warnungen ernst. Ein deutscher Taucher ging trotzdem rein und machte unter Wasser einige Bilder von den Fischen. Er warnte mich aber beim Herauskommen, das er mit seiner Taucherbrille gesehen hat, dass am Rand ueberall Seeigel sitzen und deshalb das Verlassen dieser von der Wut der Wellen abgeschnitten Kanaele relativ schwierig sei. Nun ich liess es sein und genoss einen Tag als Meerjunge mit einem guten Buch.
Vorgestern habe ich mit zwei jungen rheinischen Gewaechsen (20 und 22 Jahre) in der Bar Bingo gespielt und von den sechs moeglichen Preisen in zwei Runden immerhin zwei (1. Runde den Sekt und in der 2. Runde den Bingo-Hauptpreis, handbemaltes T-Shirt) Preise gewonnen. Die beiden jungen Frauen haben sich im besten Sinne hierher verirrt. Ein aelterer Bekannter, der die Reise gebucht hatte und erkrant war, hat Ihnen eine Woche Miramar (inkl. Flug) fuer 250,00 Euro verkauft. Die beiden hatten keine Ahnung, wo die Kanarischen Inseln sind und waren sehr erstaunt ueber die lange Flugdauer (ihr bisher laengster Flug).
Ich muss mit meinen Vorteilen aufpassen. Schieres Entsetzen, als ich hoerte, dass ihr gliecklichster Moment am ersten Tag war, als sie den McDoof an der Promenade gefunden hatten und endlich bekanntes Essen zu sich nehmen konnten. Ich habe zwischenzeitlich einmal mit ihnen zu Abend gegessen und es gibt ueberhaupt keine Neugier, die unbekannten Speisen auf dem Bufett des Miramar zu probieren. Fuer solche Gaeste und Kinder wird ja gesorgt. Es gibt schlichte Nudel oder Pommes und dazu Haehnchen. Wir anderen geniessen den Fisch, die speziellen salzigen Pellkartoffeln und natuerlich den Mojo fuer die Sossen und das Fleisch.
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