Freitag, Februar 26, 2010

Ablenkung und Murphy

(Archiv: Ein Beitrag vom 19.10.2008)

Es war dann fast schon klassisch:

Samstags, ein Blick in die Küche und eine kurze Überlegung, was außer Brötchen ich jetzt noch einkaufen muss. Die beiden Frühstücksgäste würden in weniger als einer halben Stunde ankommen. An der Wohnungstür hing eine verschlossene Mülltüte, die ich am Abend vorher dort hingehängt hatte, wohl wissend, dass ich vor meinem ersten Kaffee noch nicht so organisiert bin.
Die Tüte wurde von der Klinke entfernt, ein letzter Blick in die Küche und meine Gedanken bei den Gästen verließ ich die Wohnung und zog die Tür hinter mir zu. Sofort wusste ich, dass ich meinen Haustürschlüssel nicht eingesteckt hatte. Der Griff in die Jackentaschen und dann in die Hosentaschen brachte die Gewissheit. Kein Schlüssel und gleich kommen die Gäste.
Mein Ersatzschlüssel ist bei einer Freundin im Haus hinterlegt. Als ich an deren Tür klingelte und die Dunkelheit in ihrem Wohnungsflur sah, war mir klar, dass sie von ihrer Reise (Es sind Herbstferien in Niedersachsen!) noch nicht zurückgekehrt war. Die Freundin hatte wiederum bei einer Bekannten im Haus einen Ersatzschlüssel zu ihrer Wohnung hinterlegt. Schon stand ich vor der nächsten Tür, klingelte und schaute wieder in einen dunklen Wohnungsflur. Die Frau hat einen schulpflichtigen Sohn und schien im Urlaub zu sein. Die Rettungsleine mit einen Schlüssel eine Wohnung zu öffnen, um dort den Schlüssel für meine Wohnung zu holen, war nicht erreichbar.
Ich klingelte bei einen anderen Nachbar, schilderte die Situation und bat um Werkzeug. Mit Schraubenzieher und dünnen Metall ging es an meine Tür. Doch die Haustüren sind durch einen verstärkten Aufsatz vor den Einschieben von solchen Objekten zum Aufhebeln des Schlosses geschützt. Zurück beim Nachbar ließ ich mir einen Holzhammer geben und mit einem dicken Tuch auf einer der Glasscheiben, schlug ich diese ein und brach damit in meine Wohnung ein.
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Der restliche Tag war dann aber mehr als versöhnlich: Mit den beiden Gästen wurde angenehm bei Kaffee und Tee geplaudert und dann ging es in die Stadt und entlang der Roten Linie erzählte ich Anekdoten aus der Geschichte der Stadt. Wie beendeten die Tour am Maschsee und fuhren dann für Kaffee und Kuchen ins Café K in Linden, bevor ich die beiden zum Bahnhof brachte. Abends war ich mit vier Freunden wieder im Café K zum Table-Quiz und wir haben schließlich gewonnen und ich habe nun einen Gutschein für einen Weinladen am Lindener Markplatz.

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