Auf der Abschiedsparty für die Besucherin aus Ghana entspannte sich mit einer befreundeten Lehrerin ein Gespräch über Informationen, die Schwierigkeit ihrer Vermittlung und vor allem der oftmals zu erlebenden Vergeblichkeit derselben. Information und Vernunft erscheinen dann wie zwei lose Enden ohne eine Verbindungsmöglichkeit.
Der unmittelbare Anlass war, dass ich am selbem Tag erfahren hatte, dass mein Neffe in der Nacht mit seinem Auto gegen einen Baum gefahren war. Neben Prellungen, Abschürfungen, Schnittwunden durch die zersplitterte Windschutzscheibe und den Schock ist ihm glücklicherweise nichts passiert. Das Auto ist ein Totalschaden; der Motor wurde aus dem Fahrzeug gerissen.
(Foto: P. Boonstra)
Er wußte (Information!), dass er übernächtigt war, dass in den dunklen Stunden nach Mitternacht auf einer fremden Landstraße nicht viel zu erkennen ist, dass Regen die Fahrbahn mit einem Flüssigkeitsfilm überzogen hatte und fuhr dennoch mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit.
Im Gespräch kamen andere Anekdoten (u.a. Teenagerschwangerschaften, Lebensverkürzung durch Rauchen) auf und dann sprachen wir auch über das bittere Beispiel HIV-AIDS. Alle sind über die Verbreitung dieser Krankheit informiert und nicht nur in vielen afrikanischen Ländern sondern auch in Deutschland steigt die Zahl der jährlichen Neuinfektionen.
Es war dies wie viele gute Gespräche eine Tour de Force durch viele Themen und Beispiele, doch der Leitgedanke war klar. In vielen Bereichen wird immer wieder ein Informationsdefizit beklagt. Es gibt aber keinen Mangel an Information; es gibt nur unbewußte und bewußte Unvernunft, da die angebotenen Informationen nicht genutzt oder nicht verarbeitet werden.
Eine sehr pessimistische Aussage im Beisein einer Frau, die seit 20 Jahren Bildung vermittelt. Mir wollte keine Entgegnung einfallen, denn auch mir fielen nur weitere Beispiele von Unvernunft ein.
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