Freitag, März 10, 2006

Ruhige Tage in Stade

Einige Tage in Stade sind die Art von Tapetenwechsel, der von Zeit zu Zeit notwendig ist. Leider habe ich dort nur Zugriff auf meinen alten Computer (ein 4/86er mit Windows95), den ich an meine Mutter weitergereicht habe und so konnte ich kein digitales Tagebuch schreiben.

Endlich wurde mal wieder ein Buch gelesen (Friedhelm Ratjen, Besprechung folgt), neue Musik (Tschaikowsky) gehört und ohne schlechtes Gewissen einfach nichts gemacht.

Leider gilt in Stade, was auch in Hannover gilt. Die Kino zeigen alle die gleichen Filme und mit der Ausnahme von Kinderfilmen laufen nur aktuelle Produktionen, die mich überhaupt nicht interessieren. Wäre gerne mal wieder ins Kino gegangen.
Einen Schritt weiter in der Misere des Kinos ist meine Geburtsstadt Rotenburg. Von ehemals drei Kinos ist nur noch das Gloria mit seinen zwei Sälen vorhanden, dessen Schließung und Abriss bereits beschlossen ist (siehe den Abgesang auf die lokale Kinolandschaft). Ein benachbarter Discounter möchte seine Verkaufsfläche erweitern und wird das fast 100 Jahre alte Kino platt machen lassen. Wer in Rotenburg oder seinem Umland lebt, muss also demnächst mindestens eine halbe Stunde Autofahrt in Kauf nehmen, um in Zeven, Verden oder Bremen bewegte Bilder an einem angemessenen Ort zu genießen.

Seit heute Morgen schneite es in Stade. Gegen Mittag räumte ich bereits eine 10-15 cm hohe Schneeschicht vom Auto. Lange nicht mehr so viel Schnee erlebt. Da Schwester und Schwager aus den Niederlanden kommen wollten, checkte ich das Radarbild von Norddeutschland. Es war ein Streifen von 100 km Breite in dem dieser Niederschlag niederging. Erst auf den letzten 75 km wurde die Autoanfahrt nach Stade schwieriger.
Am Abend fuhr ich mit dem Zug zurück nach Hannover. Zuerst freute ich mich noch, denn der RE fuhr relativ pünktlich ab und auch in Harburg hatte der IC nur wenige Verzögerung. Harburg und Lüneburg zeigten die gleiche Schneehöhe wie Stade, doch in Uelzen war es bereits sichtbar weniger und dann standen wir leider mehr als eine halbe Stunde auf freier Strecke wegen eines Signalschaden an der Strecke. Als überzeugter Bahnfahrer hatte ich mich wirklich gefreut, dass die Vorteile der Bahn an so einen Schneetag überdeutlich gezeigt wurden und dann eine technische Störung, die nichts mit dem Schnee zu tun hat. Bereits vor Celle waren nur noch dort Schneereste vorhanden, wo die zusammengeschobene Masse von den freien Wegen abgeladen wurde.

So und jetzt kommen noch zwei weitere Eintragungen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo :-)

Ja, es ist schon schade das Rotenburg , als Kreisstadt bald ohne Kino dasteht, auch wenn ich sagen muss, dass seit dem letzten Hochwasser, wo man auch im Kino in den ersten Reihen, die Füsse ins Wasser halten konnte, man eher wie in einem muffigen Keller sass, um sich Filme anzuschauen. Ich gehe eigentlich sehr gerne ins Kino, aber da das Kino in Bremen zu weit weg ist und das Rotenburger Kino ein Raucherkino ist, gehe ich dann doch nur sehr,sehr selten hin. Jahrelang hat das Kino nur überlebt, weil der Besitzer viele Vorpremieren und "gute" Filme früher zeigen konnte als andere. Nun soll es weg und die Rotenburger gehen auf die Barrikaden, es werden Aktionen gestartet und Sponsoren für ein neues Kino gesucht, damit der Besitzer mit seiner noch sehr guten Technik weitermachen kann. vor ein paar Jahren, war ja schon mal ein grosser Neubau geplant, in der Mühlenstrasse wurden viel Häuser abgerissen um ein Kino mit mehreren Säälen zu errichten, die Rotenburger freuten sich auf ein modernes Kino, und was wurde draus??? Nichts, es war schlichtweg nicht finanzierbar.Nun bin ich gespannt was passiert, dem jetzigen Besitzer des Grundstückes und dem Gebäude ist es egal, es zählt mal wieder nur das liebe Geld. O-Ton jahrelang hat es keinen gekümmert, niemand ist ins Kino, es stand immer kurz vorm Kollaps und nun wo es weg soll, ist das Geschrei gross. Soviel dazu
Lieben Gruss Nicole