Als ich die Karte Facebook in Europa überarbeitete und zunächst in der Darstellung auch noch einige Länder des so genannten arabischen Nahen Osten am Rande zu sehen waren, stellte ich fest, dass Syrien in der Liste der Facebook-Länder nicht aufgeführt wird. Ein Land mit 20 Millionen Einwohnern und es fehlte, obwohl China, Afghanistan und Iraq zu finden waren.
Da Afrika mich stets interessierte, schaute ich die Liste bei Socialbakers durch und fand weitere Länder, die nicht aufgeführt werden.
Weiß dargestellt sind alle Länder, die nicht von Facebook gelistet werden. Es verwundert mich nicht, dass die Diktaturen im Sudan und in Zimbabwe nicht in der Liste sind, doch das Guinea Bissau, Liberia und Côte d’Ivoire fehlen, obwohl bereits 180 Mitglieder reichen (=Nauru in Ozeanien), um in der Liste aufgeführt zu werden, war dann doch verwunderlich.
Was zeigt die Karte sonst? Ich habe einen dynamischen Maßstab gewählt.
Facebook ist die wichtigste virtuelle soziale Gemeinschaft, doch definitiv nicht die einzige. Doch nur für Facebook kann über socialbakers.com ein Vergleich für 213 Territorien und Länder gemacht werden. Die 53-55 Länder, die zu Afrika gezählt werden (Neben den 53 Staaten, die Mitglied der UNO sind, wären noch Westsahara als Mitglied der Afrikanischen Union und Somaliland, dass sich vor mehr als zehn Jahren als eigener Staat konstituierte, zu nennen), haben 973 Millionen Einwohner, von denen 19,6 Millionen Mitglied bei Facebook sind. Dies entspricht 20 Mitglieder je 1.000 Einwohner.
Mehr als 100 Mitglieder je 1.000 Einwohner haben Tunesien, die Seychellen und Mauritius, die außer Tourismus nichts verbindet. Facebook ist außerdem stark in Südafrika, Djibouti und Marokko vertreten.. Überdurchschnittlich ist die Vertretung in den anderen Nordafrikanischen und zwei der an Südafrika benachbarten Staaten.
Bekannte aus Tanzania und Ghana sind nun auch Mitglied bei Facebook und im Fall von Ghana ist mir auch bekannt, dass dort die Zahl der FB-Mitglieder schnell zunimmt (aktuell bereits 700.000 zum Vergleich Deutschland hatte Mitte Oktober 2007 nur 136.000 Mitglieder).
Hintergrund ist, dass sich in vielen afrikanischen Ländern Mobiltelefonie so rasant entwickelt, dass bereits viele Länder mehr als 100 Telefone je 1.000 Einwohner haben. Ich erwarte eine ähnlich rasante Entwicklung bei den Internetzugängen und in der Folge bei der Zahl der Facebook-Mitglieder. In vielen Ländern lebt die Bevölkerungsmehrheit in Städten und hat damit zumindest rudimentären Zugang zu modernen Kommunikationsmöglichkeiten.
Update 3. Januar 2011
Seit dem 12. November wurden bei Facebook 1,4 Millionen neue Konten mit einer Länderkennung aus Afrika eingerichtet. Es gibt nunmehr 21 Millionen Facebook-Konten aus Afrika. Dies ist nur ein Zuwachs von durchschnittlich 7 Prozent. Doch in Kamerun, Angola, Zambia, beider Congo, Mocambique, Benin, Gabun, Togo, Swaziland, Niger, Eritrea und Burundi wurde ein mindestens doppelt so hoher Zuwachs registriert. In absoluten Zahlen gab es mehr als 320.000 neue Konten in Ägypten, 215.000 in Marokko, um die 100.000 neue Nutzer in Südafrika, Tunesien und Algerien.Die weißen Flecken bleiben bestehen. Im Unterschied zur ersten Karte gibt es einige wenige farbliche Veränderungen. Ghana, Senegal, Rwanda, Gabun und Mauretanien sind eine Kategorie aufgestiegen.
Seit Anfang des Jahres hat sich Zahl der Facebook-Konten in afrikanischen Staaten um weitere 3 Millionen (+14%) gesteigert. Die weißen Flecken bleiben aber es gibt einen überdurchschnittlichen Zuwachs in Marokko (+411.000), Nigeria (+655.000) und der demokratischen Republik Kongo (+229.000). Das Farbschema wurde nicht angepasst. Ägypten, Angola, Zambia, Gambia und die Zentralafrikanische Republik stiegen jeweils eine Stufe auf.
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