Freitag, Januar 03, 2014

Archiv: Facebook in Afrika 2012

(Ein Blogbeitrag vom 5. März 2012)

Nachtrag Sommer 2013. Nachdem in mehreren Ländern eine Facebook-Sättigung zu beobachten war, es also nur wenig Wachstum oder sogar zu einer Abnahme der Zahl der Facebook-Konten kam, war die Statistik bei Socialbakers nicht mehr zu sehen. Damit hat sich meine Daten-Quelle geschlossen und diese Momentaufnahme aus dem Winter 2011/2012 ist, wenn auch nicht geplant, mein vorläufig letzter Beitrag zu diesem Thema.
Ein allerletzter Beitrag mit Zahlen für 2013 findet sich im aktuellen Blog!
 
Ich beobachte bereits seit mehreren Jahren die Länderstatistik der Facebook-Konten. socialbakers.com veröffentlicht regelmäßig die quantitativen Daten von Facebook sortiert nach Ländern, Handelsmarken, Firmen, etc.. Ich nutze aus dieser Sammlung die Länderdaten.
Die Zahl der Facebook-Konten wird in ein Verhältnis zur aktuellen Einwohnerzahl gesetzt. Letztere entnehme ich UN-Statistiken. Diese Facebook-Quote hat nur eine Schwäche, nämlich, dass Nutzer möglicherweise mehr als ein Konto haben.
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Die Karte zeigt die Facebook-Quote für 50 der afrikanischen Staaten.
51,7 Millionen Facebook-Konten werden afrikanischen Staaten und Territorien zugeordnet. Bei einer geschätzten Einwohnerzahl von 1,02 Milliarden Menschen entspricht dies einer Facebook-Quote von 51 Konten je 1.000 Einwohner.

Die Inselstaaten Mauritius (366.000 Konten, Quote 282/1.000 Einwohner), Cabo Verde (106.000, 215), Seychellen (31.000, 354) sowie die Comoren (19.000, 26) sind nicht verzeichnet.
Es gibt außerdem weiterhin weiße Flecken auf der Karte. Es wird keine Statistik für den Sudan, Süd-Sudan, Côte d'Ivoire, Westsahara, Guinea Bissau, Liberia und Zimbabwe ausgewiesen. Es sind dies alles Ländern, die aktuell an kriegerischen Konflikten beteiligt sind oder unter den Folgen dieser leiden. Die Ausnahme von dieser Generalisierung ist Zimbabwe, dass unter der zunehmend wahnhaften Herrschaft von Robert Mugabe um Jahrzehnte in seiner Entwicklung zurückgefallen ist.

Deutlich grenzen sich der Norden und der Süden Afrikas ab. In diesen Ländern hat die Digitalisierung die Hauptstädte verlassen und es gibt Internetzugänge selbst in der Peripherie. Tunesien hat mit einer Quote von 312 Konten je 1.000 Einwohner weiterhin relativ mehr Facebook-Konten als Deutschland, auch wenn letzteres schnell aufholt.
Mehr als eine Million Konten sind für Ägypten (12,1 Mio.), Nigeria (6,7), Südafrika (6,5), Marokko (5,0), Algerien (4,0), Tunesien (3,3), Kenya (2,0) und Ghana (1,6) verzeichnet. Die jeweiligen Quote können aus der Karte abgeschätzt werden.
Unter den größeren Staaten, die ich mit mehr als 10 Millionen Einwohner definiere, haben neben den bereits genannten Äthiopien, DemRep Kongo, Tanzania, Uganda, Mozambique, Madagaskar, Kamerun, Angola, Burkina Faso, Niger, Mali, Zambia, Senegal, Tschad und Rwanda zum Teil deutlich weniger Konten und entsprechend niedrige Quoten. Äthiopien und DemRep Kongo werden im Jahre 2012 die Millionenmarke erreichen.

Womit ich beim Wachstum der Zahl der Facebook-Konten angelangt wäre.
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Die zweite Abbildung zeigt das Wachstum der absoluten Zahl der Facebook-Konten, die einem Land zugeordnet werden zwischen dem 25. Januar und dem 26. Dezember 2012.
Mit der Ausnahme der DemRep Kongo wird für alle Länder ein Wachstum festgestellt. Innerhalb des Jahres 2012 kamen 13,8 Millionen weitere Facebook-Konten hinzu. Dies entspricht einer Steigerung von 37 Prozent.
Während es in Europa in einigen Ländern bereits eine Sättigung gibt, die scheinbar bei rund 500 Konten je 1.000 Einwohner liegt, scheint für afrikanische Länder das Limit nur in der vorhandenen Digitalisierung zu liegen. Für 5 städtische Regionen in Afrika werden Schätzungen der Facebook-Konten gegeben von Socialbakers . 72% aller Facebook-Konten in Ghana befinden sich in der Region Accra, 89% der angolanischen Konten im Raum Luanda, 91% der libyschen Konten in Tripolis, 95% der tanzanischen Konten im Raum Dar es Salaam und fast unglaubliche 99,6% aller senegalesischen Konten rund um Dakar. Entsprechend wenig Konten verbleiben für das jeweilige restliche Land. Ghana müsste zum Beispiel eine orange Flächenfarbe erhalten und nur die Küste in dunkelblau dargestellt werden. Libyen (lila), Senegal und Angola (beide rot) müssten entsprechend eine weiße Signatur erhalten und die Regionen Dakar und Tripolis auch in dunkelblau ausgewiesen werden.

Eine Verdopplung der Zahl der Facebook-Konten fand nur in Mozambique und Somalia statt, beides vor dem Hintergrund von relativ niedrigen Ausgangszahlen. Bemerkenswert ist das Wachstum in Nigeria (+2,4 Millionen), Algerien (+1,2 Mio.), Kenya (+0,7 Mio) und Ghana (+0,5 Mio.). Es sind dies Länder mit einer schnell wachsenden Mittelschicht, welche ähnliche Konsum- und Kommunikationsbedürfnisse hat, wie die Mittelschicht auf anderen Kontinenten.
Die Facebook-Quote ist damit indirekt auch ein Indikator für die Verbreitung von technischen Entwicklungen. Denn neben einem Computer oder Smartphone benötigt man für einen Facebook-Zugang vor allem eine stabile Stromversorgung.

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