(Ein Blogbeitrag vom 4. November 2011 mit einem Update vom 25. Januar 2012)
Als ich ein Update für den Blog-Beitrag "Facebook in Europa" schrieb, berechnete und zeichnete, verwies ich darauf, dass es so etwas wie eine Sättigung bei der Facebook-Quote, also der Zahl der Konten je 1.000 Einwohner gibt. Wenn diese Sättigung erreicht ist, sinken in dieser ansonsten nur durch Wachstum gekennzeichneten Statistik auch schon mal die Werte. Eine echte Abnahme gab es in Europa trotz der zum Teil berechtigten Kampagnen gegen die Datensammelwut nicht.
Dies ist bisher nur in Diktaturen zu beobachten:
Die Zahlen stammen wie auch in allen anderen Beiträgen zur Statistik von Facebook von der Seite Socialbakers. Es möge beachtet werden, dass die Zeitangabe nicht synchron ist. Ich habe unregelmäßig diese Seite mit Statistiken aufgerufen.
In Libyen gab es wie in den anderen nordafrikanischen Ländern ein langsames Wachstum der Zahl der Facebook-Konten bis die Proteste gegen die Regierung zum Bürgerkrieg eskalierten. Innerhalb weniger Wochen verschwanden 89 Prozent aller libyschen Konten. Facebook als Kommunikationsplattform wurde umgehend nach den Sturz der Diktatur wieder genutzt und heute gibt es mehr Facebook-Konten als vor dem Bürgerkrieg. Socialbaker weist für den 4. November 2011 316.460 Facebook-Konten für Libyen aus. Dies entspricht einer Quote von 50 Konten je 1.000 Einwohner. Dies ist für Nordafrika die niedrigste Quote.
Eine Erklärung für den radikalen Wandel in der Zahl der Facebooknutzer mag darin begründet sein, dass 96,5 Prozent aller Konten aktuell im Großraum Tripolis lokalisiert sind. Hier hatte die alte Regierung die technischen Möglichkeiten den Zugang zu Facebook zu kontrollieren. Wenn man die Zahlen für Tripolis (305.420) nimmt, so ergibt sich bei Socialbakers eine Quote von 259 Konten je 1.000 Einwohner und für das restliche Libyen reduziert sich die Quote auf 2,1 Konten je 1.000 Einwohner. Facebook ist in Libyen nur ein Medium in der Metropole.
- - -
Update vom 25. Januar.2012
Es scheint eine vorläufige Sättigung erreicht zu sein. Es gibt heute mehr Facebook-Konten als vor dem Libyschen Bürgerkrieg, aber es wird zur Zeit kein Wachstum mehr angezeigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen