Montag, Januar 09, 2012

Archiv: Wechsel der Position

Archiv. Ein Beitrag vom 3. April 2007 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde.

Die Zusammenlegung von so genannter Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe zum Arbeitslosengeld II vereinigte Beamte und Angestellte aus zwei sehr unterschiedlichen Behörden. Der Arbeitsaufwand für diese neuen JobCenter war so hoch, dass dort neue befristete Stellen geschaffen wurden. Die ersten Verträge liefen nun aus und die Stellen wurden nicht automatisch den bisherigen Beschäftigten angeboten, sondern neu ausgeschrieben.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis befindet sich eine leitende Beamtin einer Agentur für Arbeit und bis gestern auch eine Hartz IV-Bezieherin.
Die Hartz IV-Bezieherin ist eine geisteswissenschaftliche Akademikerin mit diversen Berufserfahrungen (ähnlich meiner Biographie) und wurde von der Beamtin und uns allen motiviert sich gezielt in der Region Hannover bei der Agentur für Arbeit als pAp (persönlicher Ansprechpartnerin) zu bewerben. Gestern gab es nun die telefonische Zusage für eine auf zwei Jahre befristete Stelle.Was für eine Karriere von einer Hartz IV-Bezieherin zu einer Betreuerin von Hartz IV-Beziehern. Herzlichen Glückwunsch!

Archiv. Referendum für eine EU-Verfassung

Archiv. Ein Beitrag vom 19. März 2007 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde.

Seit Samstag, dem 17. März 2007 findet auf der Website www.europeanreferendum.eu/ eine Unterschriftenkampagne für ein europaweites Referendum über die EU-Verfassung statt. Ich möchte alle Leserinnen und Leser auffordern, sich an dieser digitalen Kampagne zu beteiligen. Ziel ist ein europaweites Referendum zeitgleich mit der nächsten Wahl zum Europaparlament im Juni 2009.

Die Organisatoren der Unterschriftensammlung stammen aus dem konservativen Milieu, aber dies ist ein wichtiger Versuch für mehr partizipative Demokratie innerhalb der EU und deshalb sollte jedeR EuropäeRin mit seiner Unterschrift die Idee unterstützen.

Hintergründe:
Der Vertrag über eine Verfassung für Europa beschreibt kompliziert im Artikel I-47 Grundsatz der partizipativen Demokratie in Absatz (4) die Grundlagen für ein Referendum:
Unionsbürgerinnen und Unionsbürger, deren Anzahl mindestens eine Million betragen und bei denen es sich um Staatsangehörige einer erheblichen Anzahl von Mitgliedsstaaten handeln muss, können die Initiative ergreifen und die Kommission auffordern, im Rahmen ihrer Befugnisse geeignete Vorschläge zu Themen zu unterbreiten, zu denen es nach Ansicht jener Bürgerinnen und Bürger eines Rechtsakts der Union bedarf, um die Verfassung umzusetzen. (...)
Nachdem in Volksbefragungen in Frankreich und den Niederlanden sich Mehrheiten gegen den Entwurf für eine EU-Verfassung ausgesprochen hatten, wurde der Ratifizierungsprozeß auf Eis gelegt. Konservative Politiker behaupten bis heute, dass die Volksabstimmungen durch nationale Themen beeinflusst waren.
Dies wird bestritten, denn besonders in Frankreich wurde der Verfassungsentwurf in Millionen Exemplaren unter das Volk gebracht und in allen Medien intensiv diskutiert. Der dort zu findende Schwachsinn über eine Pflicht zur militärischen Aufrüstung und zu einer neoliberalen Wirtschaftsweise wurde schnell in den verschlüsselten Klauseln und Unterparagraphen gefunden, thematisiert und war Grundlage der mehrheitlichen Ablehnung. Der Verfassungsentwurf wurde vom überalterten Verfassungskonvent – ein europäisches Alten- und Pflegeheim für die
Oberschicht formulierte die Zukunft der EU – mit vielen dort nichts zu suchenden Elementen überfrachtet und ist in seiner Gesamtheit ein Zeugnis des Scheiterns.
Die eigentliche Verfassung im Teil I Artikel I-1 bis I-39 und I-44 bis I-60 sowie der gesamte Teil II Die Charta der Grundrechte der Union, Artikel II-61 bis II-114 ist von dieser Kritik ausgenommen. Die ängstlichen Regierungen (Deutschland!) haben den Verfassungsentwurf ihren Völkern nicht zur Abstimmung vorgelegt und in ihren Parlamenten mit sozialistischen Mehrheiten (80-90 Prozent und mehr) zugestimmt.
Organisiert wird die Unterschriftenkampagne von der Union der Europäischen Föderalisten, deren deutsche Vertretung die Europa-Union ist. Die Europa-Union ist ein unabhängigen Verein mit inhaltlicher und personeller Nähe zur CDU/CSU. Ihr Vorsitzender ist der CDU-Europaabgeordnete Peter Altmeier (Interview zur Unterschriftenkampagne). Dennoch plädiere ich für eine Teilnahme, da hiermit ein wünschenswertes demokratisches Element der EU vielleicht zum ersten Mal zum Einsatz kommt.

Achtung die Seite www.europeanreferendum.eu/ ist gesichert und entsprechend lange Ladezeiten sind mit einem 56k-Modem verbunden. Nach dem Eintragen der eigenen Daten in die Unterschriftenliste, wird automatisch eine Email versandt und erst wenn diese konfirmiert wird, erfolgt eine Zählung der abgegebenen Stimme. Ich habe soeben als Nr. 327 von gewünschten 1.000.000 unterschrieben (und nun -am 17. Mai- waren es bereits 2.540 ...)

Archiv. Fotos hier im Blogger

Archiv. Ein Beitrag vom 20. Februar 2007 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde.

Wahrscheinlich ist das Folgende der Mehrzahl der Nutzer des Bloggers bereit bekannt. Ich habe es erst vor wenigen Wochen für mich entdeckt und möchte meine Erleuchtung weiterreichen. Fotos, die ich für einen Beitrag im Blogger auswähle, werden von mir in der Regel auf eine Breite von 600 oder 800 Pixel komprimiert oder zurechtgeschnitten. Dann wird das Bild in den Blogger geladen und erscheint dort deutlich kleiner und vor allem unschärfer, als das Original. 
Blogger hat ein Komprimierungsprogramm für Bilder.  
Ein Klick auf ein Bild zeigt es wieder in Originalgröße und in seiner ganzen Schönheit.

Archiv. Nervende Attacken von SPAM-Absendern

Archiv. Ein Beitrag vom 21. Januar 2007 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde.

Lovely Spam, Wonderful Spa-a-m
Lovely Spam, Wonderful S-Spam
(Spam-Song, Monty Python, 1970)

Es gibt zwei Ursprünge von SPAM.
Die ältere Quelle ist aus Blech und dem darin enthaltene US-amerikanische Dosenfleisch wurde von Monty Python in der 25. Folge ihres Flying Circus ein Denkmal gesetzt. Die jüngere meint die nervenden Werbebotschaften.
Wie so vieles in der virtuellen Welt ist das Lustige Namensgeber des Ärgerlichen.

Seit im Dezember dieser Blog eingerichtet wurde, gab es 304 Besucherinnen und Besucher, von denen mindestens 18 SPAM-Maschinen (6 Prozent) waren. Ich weiß dies durch den BlogCounter und SenderBase. Wenn ich im BlogCounter einen ungewöhnlichen Absender eines Besuchenden sehe, lasse ich die Adresse durch SenderBase überprüfen. Hier wird mir dann die Firma genannt, über die ein User auf meine Seiten zugriff und gegebenenfalls wird ein Warnhinweis gegeben, dass diese Firma auf einer roten Liste steht, da Kunden dieser Firma von dort aus SPAM versenden.
Wer sind nun diese Schweinehunde, die das Internet zumüllen und meine Lebenszeit verschwenden, wenn ich deren betrügerische Emails löschen muss? Wie das erste SPAM, stammt auch fast das gesamte zweite SPAM aus den USA. Hier ist ein normales Geschäft und die Entwickler von SPAM-Software und deren Kunden verdienen sehr viel Geld.

Zum Beispiel verdienen die folgenden Firmen mit dem Versenden von SPAM Geld:
Spamer nutzen bereits viermal den Service von Verizon Internet Services Inc aus Reston, Virginia mit unterschiedlichen Absendern (pool-71-252-252-242.dllstx.fios.verizon.net, pool-71-113-165-194.frstil.dsl-w.verizon.net, pool-151-202-112-89.ny325.east.verizon.net, pool-72-70-140-116.hrbgpa.east.verizon.net) um auf diese Seiten zuzugreifen oder Bellsouth aus Atlanta, Georgia (adsl-33-206-70.lft.bellsouth.net, adsl-155-40-118.ags.bellsouth.net, adsl-241-168-249.bna.bellsouth.net), Southwest Bell (adsl-67-67-221-1.dsl.austtx.swbell.net, adsl-67-67-221-1.dsl.austtx.swbell.net) und Qwest Communications Corporation in Denver, Colorado (67.132.198.254, VDSL-130-13-229-176.PHNX.QWEST.NET). Und wie bei jeder Schweinerei aus den USA, gibt es natürlich auch Nachahmer aus dem 51. Bundesstaat (=Großbritannien) mit NTL Infrastructure aus Colchester und Swansea (cdif-cache-1.server.ntli.net, cpc3-nott5-0-0-cust993.nott.cable.ntl.com). Hinzu kamen weitere Spam-Attacken über Cable Internet aus Bradford, UK (82.45.130.213), Asia Pacific Online Service, Taiwan (210-58-2-246.cm.dynamic.apol.com.tw), CHINANET Jiangxi province network aus Beijing (220.176.42.86), Telefonica del Sur in Valdivia, Chile (200.85.207.75) und TurkTelekom in Samsun, Türkei (dsl.dynamic8121325226.ttnet.net.tr).

Während der Migration von älteren Texten aus meinem alten Blog in diesen Blog war ich manchmal mehr als eine Stunde online auf dem Blogger und richtete die Texte ein. Dann gab es besonders viele Angriffe wie am 1. Januar (5 von 19 Zugriffen = 26 Prozent) und 3. Januar (5 von 18 = 28 Prozent).
Verschiedene Filter schützen meine Emailadressen und so kommen zur Zeit nur 2-5 SPAM- Nachrichten bei mir an. Immer wenn die Entwickler dieser Software wieder einen neuen Trick gelernt haben, erhöht sich dies schlagartig auf über 20 so genannte „Werbebotschaften“, bis die Filter neu konfiguriert sind ( gmx seit Dank!). Dieser Blog ist natürlich auch geschützt!

Wenn dann doch einmal wirklich Ungewöhnliches, vermutlich in englischer Sprache hier stehen sollte, dann haben die SPAM-Entwickler mal wieder für kurze Zeit gewonnen. Blogger zeigte in der alten Version als Kurzeinblendung, die Titel neuer Beiträge aller Blogs. Da habe ich schon zweimal gesehen, dass eine SPAM-Maschine erfolgreich attackiert hat, denn jeder zweite neue Text hatte den selben eindeutigen Titel, der aus den SPAM-Emails wohl bekannt ist, halt Verweise auf Sexmedikamente.

Doch ich möchte dieses Thema leicht beenden und deshalb nun noch einmal der Chor der Wikinger mit dem Lied der Komponisten Michael Palin, Terry Jones und Fred Tomlinson:

Lovely Spam, Wonderful Spa-a-m,
Lovely Spam, Wonderful S-Spam,
Spa-a-a-a-a-a-a-am,
Spa-a-a-a-a-a-a-am,

usw.
(Spam-Song, Monty Python, 1970)

Archiv. Europa-Kolleg 2006 und 2007

Archiv. Ein Beitrag vom 6. Januar 2007 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde.

Am Freitag wurden die neuen Seiten für das Europa-Kolleg 2007 ins Netz gestellt. Gleichzeitig wurde ein fotografischer Rückblick auf das Europa-Kolleg 2006 veröffentlicht.

Besonders gefielen mir die folgenden Bilder:
Und dann gibt es natürlich noch das Foto mit dem Ehrengast

Archiv. LE MONDE diplomatique Oktober 2006

Archiv. Ein Beitrag vom November 2006 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde. Verknüpfungen zu anderen Seiten wurden nicht aktualisiert und sind vielleicht nicht mehr gültig.

Hier kommt einmal mehr mein unregelmäßiger Rückblick auf Artikel in der LE MONDE diplomatique, die nunmehr online frei verfügbar sind.
Aus der Oktoberausgabe möchte ich die folgenden Berichte empfehlen:
  • Der Historiker Gabriel Kolko schreibt über die zunehmende Instabilität und Intransparenz weltweiter finanzieller Transaktionen. Hedgefonds und andere virtuelle Finanzformen mit ihren täglichen Spekulationen von Milliarden Euro haben dem IMF längst die Bedeutung bei der Beeinflussung von weltweiten Finanzflüssen abgelöst. Diese neuen Finanzmächte, die noch von keiner staatlichen Kontrolle zu erfassen sind, profitieren selbst in den Krisen, die sie selbst verursacht haben. Sie profitieren natürlich auf Kosten von anderen. Es handelt sich um Raubtierkapitalismus. Gabriel Kolko zitiert umfangreich aus Berichten des IMFs und der weltweiten Wirtschaftspresse, um seine Warnung vor einer imminenten Weltwirtschaftskrise zu untermauern.

  • Der Redakteur der Afrikaans-Ausgabe der LE MONDE diplomatique Johann Rossouw analysiert die Politik der südafrikanischen Regierung. Unter der autoritär, technokratischen Führung von Thabo Mbeki werden sowohl Hoffnungen in Südafrika als auch in der internationalen Gemeinschaft nach dem Ende der Apartheid enttäuscht. Mit Jacob Zuma gibt es einen Kronprinzen, der nur aus politischen Gründen von den Anklagen Vergewaltigung und Korruption einstweilen freigesprochen wurde. Die Zukunft Südafrikas sieht sehr düster aus.

  • Der französische Politologe Laurent Bonnefoy stellt den Jemen und seine Führung unter Staatspräsident Ali Abdallah Saleh vor. Der Jemen ist neben Saudi Arabien das Herkunftsland der bekanntesten Terroristen, die unter dem Markennamen Al-Qaida agieren. Die Bekämpfung der Rückzugsgebiete der Terroristen, die sich in ihren traditionellen Stammesgebiet zurückziehen können, forderte im Jemen in den letzten Jahren mehrere Tausend Tote.

  • Selig S. Harrison ist Direktor des Asienprogramms am Center for International Policy in Washington und schreibt über ein Volk, dass keinen Staat hat. Das der Kolonialismus Staaten zerstörte und mit seinen oftmals absurden Grenzen unzählige Konflikte der so genannten Unabhängigkeit heraufbeschwor, sollte allgemein bekannt sein. Doch es braucht Artikel, wie hier am Beispiel der Belutschen, um daran zu erinnern, dass es große Völker gibt (Palästinenser, Kurden, etc.), die an den Grenzen mehrerer Staaten leben und in allen Staaten marginalisiert werden. Die Belutschen leben im Iran, Afghanistan und Pakistan und sind in allen Staaten eine Minderheit mit geringen politischen Einfluss.

- - - frühere Hinweise auf die LE MONDE diplomatique - - -

Archiv. Lebenserinnerungen

Archiv. Ein Beitrag vom November 2006 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde.

Mit großer Freude konnte ich jetzt in Stade feststellen, dass meine Mutter viele Notizen zu ihren Lebenserinnerungen formuliert und in den Computer eingegeben hat. Da steht wieder eine interessante Lektoratstätigkeit an. Wir haben schon oft viele Geschichten aus unseren gemeinsamen 70-er Jahren gehört, doch stets gibt es auch Überraschungen, da wir als Kinder vieles halt mit Kinderaugen gesehen haben und uns wenig Gedanken über Hintergründe gemacht haben. Dabei ist es unwesentlich, ob dies nun ein Ferienlager an der Nordseeküste in Berensch (liegt gleich neben Arensch) oder Aktivitäten in Scheeßel, Zeven und schließlich in Brauel waren. Meine große Schwester, mein kleiner Bruder und ich haben demnächst viele Familiennotizen zum ersten Mal in einer Nacherzählung aus der Perspektive unserer Mutter vorliegen.
Und es gibt auch viel Neues. 1980 habe ich einen eigenen Haushalt gegründet. Schule bis zum Abitur, Zivildienst, Studium, Freundschaften und die LIEBE schufen so viele Reize und Erinnerungen, dass die seltener werdenden Besuche und Anrufe bei der Familie dagegen verblaßen. Hier erzählen mir die Lebenserinnerungen neue Geschichten aus meiner Familie.

Archiv. Ungleichzeitigkeiten

Archiv. Ein Beitrag vom November 2006 aus meinem aktuellen Blog, der nun hier ins Archiv verschoben wurde.

Das Banale und das Besondere sind stets so nah. Während ich bei jeder Internetverbindung in den letzten Tagen den Castor-Newsticker aufrief und mit nur geringer Verzögerung die Bewegungen des Atommülls verfolgte, lief zeitgleich das Luxuspassagierschiff Queen Mary 2 die Elbe aufwärts. Zusammen mit meiner Mutter versuchten wir vergeblich eine Webcam zu finden, die das Schiff zeigte, aber es war auch bereits verabredet, dass wir zum Elbstrand beim stillgelegten Schrott-AKW Stade fahren würden.
Und was ist jetzt das Banale und was ist jetzt das Besondere? Es ist der 10. Castortransport nach Gorleben und bereits die 7. Vorbeifahrt der QM2 in diesem Jahr.

Gegen 16 Uhr waren die Castoren mit einigen Stunden Verspätung am Umlandebahnhof Dannenberg-Ost angekommen. Wir fuhren nach Bassenfleth.
Bei auflaufenden Wasser und kräftigem Wind versuchten wir trockenen Fußes im Deichvorland an den Strand zu kommen. Eine Springflut hatte das Deichvorland bis zum Deichfuß erreicht und die Fläche zwischen Deich und Strand war durchnässt oder stand sogar immer noch unter Wasser. Kräftige Wellen rollten in schneller Reihenfolge an den Strand. Ein Containerschiff fuhr gerade außer Sicht und von der Fahrrinne bis zum Strand dauerte es etliche Minuten bis diese Bug- und Heckwellen heranrollten.

Es war ein kühler Nachmittag und in den folgenden zwei Stunden kamen sogar noch zwei kurze Schauer hinzu, die zusammen mit den scharfen Wind die gefühlte Temperatur an die Grenzen des Akzeptablen drückte. Doch es war Strand, es waren Wellen und es war schön.

Meine Mutter hatte im Radio gehört, dass eine Vorbeifahrt vor halb Sechs erfolgen sollte. Kü-Mo und Containerschiffe fuhren vorbei. Das sehr dumpfe Geräusch eines großen Schiffes, dass mitten in der Elbe vor Anker lag, war zu hören. Die Dunkelheit kam schnell über uns, aber außer einen sehr langsam schmaler werdenden Strand passierte wenig. Das Fernglas wurde immer wieder elbabwärts ausgerichtet, doch in der Dunkelheit waren eigentlich nur noch die blinkenden Tonnen und grünen Backbordlichter zu sehen.
Wasser und Sand und schon war der Hacken eines Schuhs im Sand und der Spieltrieb kam raus. Es wurde eine Linie gezogen, um zu sehen, wann erste Wellen diesen kleinen Graben mit seinen Wällen erreichen würden. Dies war meine Mutter. Das Kind (ich) kniete sich gleich in den Sand und baute im Dunkeln eine Strandburg. Es gibt so einfache Freuden.


Kälte und Ereignislosigkeit führten dazu, dass wir schließlich den Strand verliessen und wieder auf den Deich kletterten. Wir wollten noch eine geringe Zeit warten und dann ohne einen Blick auf die QM2 die Aktion abbrechen. Natürlich kam jetzt das Schiff. Mehrere übereinandergestapelte Lichtsstreifen zeichneten sich am Horizont ab. Fünf Minuten später war das Schiff bereits auf der Höhe von Stadersand und es waren bereits mehr als 10 Lichtlinien zu unterscheiden. Es dauerte weitere 10 Minuten, bis das Schiff an uns vorbeizog. Die Fahrrinne ist etwa einen Kilometer entfernt, dennoch war dies mit Abstand das höchste Schiff, dass bisher an uns vorbeizog. Ich war nicht wirklich beeindruckt.

Das Banale und das Besondere. In der Tagesschau war der Castortransport die dritte Nachricht mit eigenen Bericht. N3 sendete ab Viertel nach Acht zum vierten Mal in diesem Jahr eine lange Sondersendung, welche die Einfahrt der QM2 in den Hafen von Hamburg zeigte. Die Castorfestspiele mit ihren mehr als 10.000 beteiligten Aktiven in grünen und blauen Uniformen sind unseren staatlichen Regionalsender keine Sondersendung mehr wert.
Da ende ich sarkastisch: Es lebte das Banale!

Archiv- Mobilisierung gegen CASTOR 2010

Dieser Beitrag wurde vom aktuellen Blog hier ins Archiv verschoben.

Heute (23.10.2010) war in Hannover ein Tag der Mobilisierung und Demonstration gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Bundes- und Landesregierung. Der nächste Castor-Transport aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague zum so genannten Zwischenlager Gorleben im Wendland ist für Anfang November geplant. Am 6. November ist die Auftaktkundgebung gegen diesen Transport in Dannenberg, wo die Castorbehälter vom Zug auf Tieflader-LKW umgeladen werden.
Die heutige Demonstration in der Innenstadt von Hannover war Teil der Mobilisierung für die Demonstration im Wendland. Das Volk zeigte sich und es war auffällig heterogen und in sehr großer Zahl auf dem Steintorplatz erschienen. Und dies obwohl Die Grünen nicht zu dieser Demonstration aufgerufen haben. Es waren zwei bis drei Tausend Menschen gekommen, die sich nach einigen Wort- und Musikbeträgen als ein mehr als einen Kilometer langen Demonstrationszug durch die Innenstadt zeigten.
Es waren die „üblichen Verdächtigten“, die ich seit nunmehr mehr als 25 Jahren auf diesen Demonstrationen treffe, doch nicht nur diese! Wir bekommen graue und weiße Haare, doch endlich sind auch jüngere Teilnehmer und Teilnehmerinnen dabei, die ähnlich wie in den 1980-er Jahren zum Teil auch ihre kleinen Kinder auf diesen besonderen Familienausflug mitnehmen.
Was mir bereits in Hamburg bei der Menschenkette zwischen den Schrott-AKWS in Brunsbüttel und Krümmel aufgefallen ist, war auch heute zu merken. Es werden nicht mehr viele Parolen vielstimmig gerufen und auch fehlen die Lieder, die früher gesungen wurden. Wir gehen stattdessen, unterhalten uns mit Anderen und freuen uns darüber, wie viele wir wieder sind.
Mobilisierung heißt hier auch, dass die Bürgerinitiative Umweltschutz Hannover neben Bustickets für die Demonstration in Dannenberg auch Fahnen mit der Sonne mit der Faust und andere Paraphernalia verkaufte.
(Wendländischer Gedenkstein für den Gorleben-Treck 1979 in Hannover)

Ich habe nun auch mein Busticket und werde danach von der Stimmung in Dannenberg berichten.

Hier gibt es weitere Informationen zu den laufenden und kommenden Protesten gegen die Atompolitik und die Atommafia:

Sonntag, Januar 08, 2012

Archiv. Das soziale Netzwerk Facebook

ARCHIV. Dieser Beitrag vom 28. Januar 2011 wurde vom aktuellen Blog hier ins Archiv verschoben.

Nun habe ich es doch auch erstmals erlebt!

Mein "Freund"eskreis im Facebook setzt sich zu mehr als 80 Prozent aus Personen aus dem Europa-Kolleg zusammen, doch nun gab es erstmals eine Verbindung zu meiner Hannöverschen Realität. Mit Weihnachtsgrüßen aus Warschau erhielt ich plötzlich einen Verbindung zu einer Teilnehmerin aus einen früheren NL-Kurs, die jetzt dort (=NL) studiert.

Ich liebe diese Momente, wo die große Welt kleiner wird.