Hier kommt einmal mehr mein unregelmäßiger Rückblick auf Artikel in der LE MONDE diplomatique, die nunmehr online frei verfügbar sind.
Aus der Oktoberausgabe möchte ich die folgenden Berichte empfehlen:
- Der Historiker Gabriel Kolko schreibt über die zunehmende Instabilität und Intransparenz weltweiter finanzieller Transaktionen. Hedgefonds und andere virtuelle Finanzformen mit ihren täglichen Spekulationen von Milliarden Euro haben dem IMF längst die Bedeutung bei der Beeinflussung von weltweiten Finanzflüssen abgelöst. Diese neuen Finanzmächte, die noch von keiner staatlichen Kontrolle zu erfassen sind, profitieren selbst in den Krisen, die sie selbst verursacht haben. Sie profitieren natürlich auf Kosten von anderen. Es handelt sich um Raubtierkapitalismus. Gabriel Kolko zitiert umfangreich aus Berichten des IMFs und der weltweiten Wirtschaftspresse, um seine Warnung vor einer imminenten Weltwirtschaftskrise zu untermauern.
- Der Redakteur der Afrikaans-Ausgabe der LE MONDE diplomatique Johann Rossouw analysiert die Politik der südafrikanischen Regierung. Unter der autoritär, technokratischen Führung von Thabo Mbeki werden sowohl Hoffnungen in Südafrika als auch in der internationalen Gemeinschaft nach dem Ende der Apartheid enttäuscht. Mit Jacob Zuma gibt es einen Kronprinzen, der nur aus politischen Gründen von den Anklagen Vergewaltigung und Korruption einstweilen freigesprochen wurde. Die Zukunft Südafrikas sieht sehr düster aus.
- Der französische Politologe Laurent Bonnefoy stellt den Jemen und seine Führung unter Staatspräsident Ali Abdallah Saleh vor. Der Jemen ist neben Saudi Arabien das Herkunftsland der bekanntesten Terroristen, die unter dem Markennamen Al-Qaida agieren. Die Bekämpfung der Rückzugsgebiete der Terroristen, die sich in ihren traditionellen Stammesgebiet zurückziehen können, forderte im Jemen in den letzten Jahren mehrere Tausend Tote.
- Selig S. Harrison ist Direktor des Asienprogramms am Center for International Policy in Washington und schreibt über ein Volk, dass keinen Staat hat. Das der Kolonialismus Staaten zerstörte und mit seinen oftmals absurden Grenzen unzählige Konflikte der so genannten Unabhängigkeit heraufbeschwor, sollte allgemein bekannt sein. Doch es braucht Artikel, wie hier am Beispiel der Belutschen, um daran zu erinnern, dass es große Völker gibt (Palästinenser, Kurden, etc.), die an den Grenzen mehrerer Staaten leben und in allen Staaten marginalisiert werden. Die Belutschen leben im Iran, Afghanistan und Pakistan und sind in allen Staaten eine Minderheit mit geringen politischen Einfluss.
- - - frühere Hinweise auf die LE MONDE diplomatique - - -
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