Mittwoch, April 12, 2006

Ostern in Brauel - Schoko-Eier suchen

Der Mond stand fahlgelb überm Feld.
Der Has bezweifelte die Welt:
(...)
"Eier so schlecht zu verstecken,
dass selbst Kinder sie entdecken?
Ist dies das Ziel der Hasenheit?
Ach! Eiernde Erbärmlichkeit!"
(Auszug aus dem Gedicht „Vorösterliche Krise“ von Georg Raabe)

Während ich dies Gedicht auf den Osterhasen im Stil von Wilhelm Busch gelesen habe, tauchten Erinnerungen an die 70-er Jahre auf. Wir lebten damals in Brauel - genauer am äußersten Rande von Brauel mit Weiden, Äcker, Wald und Moor direkt hinterm Haus. Nach einem festlichen und reichlichen Mittagessen gab es zu Ostern einen langen Spaziergang unserer halben Familie über die Wiesen und entlang der Ackerrain und Entwässerungsgräben. Hier gab es keine Wege.
Mein Bruder war damals fünf oder sechs Jahre alt. Für ihn aber auch für uns zwei größeren Geschwister gab es während des Spazierganges diese kleinen Vollmilchschokoladeneier in bunt bedruckten Alupapier. Meine Mutter hatte eine ihren Jackentasche damit gefüllt, lenkte die Aufmerksamkeit meines Bruders ab und warf eines oder zwei der Eier auf unseren Pfad. Mein Bruder wusste natürlich, dass diese Eier von einen von uns dort hingeworfen wurden, aber dennoch war dies die wohl schönste Form des Eiersuchens.

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