Manchmal wird man sehr zynisch daran erinnert, dass der Norddeutsche Rundfunk sehr stark von den norddeutschen Regierungen kontrolliert wird.
George W. Bush war in Mecklenburg-Vorpommern zu Besuch und für den gefährlichsten Mann der Welt wurden 15.-20.000 Sicherheitskräfte mobilisiert, um Gefahren und Proteste weit im Vorfeld zu beseitigen oder zu unterdrücken. Unterdrücken? Ja, denn wie sonst ist es zu bezeichnen, wenn den Bewohnern der von Mr. Bush besuchten Städte verboten wird, ihre Fenster zu öffnen und Transparente und andere Zeichen eines Protestes von der Polizei entfernt werden.
Doch ich möchte eine Lächerlichkeit berichten, die ich vor zwei Tagen im NDR-Fernsehen gesehen habe und die mir bisher nicht aus dem Kopf gegangen ist. Der NDR hatte einen großen Tag und war wie bei der Queen oder anderen medienschillernden Personen mit großem Aufgebot vor Ort. Vor Ort (Stralsund) nahm Mr. Bush auch einmal ein Band in der jubelnden Menge. Dies war kein normales Publikum; handverlesene Gäste durften auf den Marktplatz und ihren Präsidenten zujubeln. Und jetzt kommt der zynische Teil. Der NDR interviewte danach einige dieser Menschen um zu dokumentieren, dass der Besuch des US-Präsidenten ein großer und wichtiger Tag war und die Menschen glücklich sind, weil sie den mächtigsten Mann der Welt aus nächster Nähe gesehen hatten. Mr. Bush hat mit einen Filzschreiber Autogramme verteilt und stolz zeigten die Menschen ihren Arm oder ihre Hand mit der Unterschrift von G.W. Bush. (Hacken die jetzt ihren Arm ab, um ihn unter Glas an die Wand zu hängen?)
Kein Wort darüber, dass dies ausgewählte Menschen waren, die eine positive Affinität zur USA, seinem Präsidenten und unserer konservativen Kanzlerin haben. Da Proteste in der Form von Demonstrationen oder Transparenten verboten waren, wurde durch den NDR der Eindruck erweckt, als wenn dieser Mensch willkommen gewesen wäre.
Dies war vor allem das teuerste Picknick aller Zeiten (€20.000.000) in einer Region, die die höchste Arbeitslosen- und Armutsquote in Deutschland hat.
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