Als Mitarbeiter einer großen wissenschaftlichen Institution trage ich im so genannten Bibliotheksquartier, wie es alle anderen auch tun sollten, ständig gut sichtbar mein Namensschild. Schon mehrmals versäumte ich auf dem Weg in die Innenstadt zum Mittagessen oder auf dem abendlichen Rückweg zum Bahnhof das Schild abzumachen. Wenn ich dies dann merke, verschwindet das Schild umgehend in der Hemdtasche.
Mit meinem hellblauen Hemd und der schwarzen Aktentasche am Schulterriemen sehe ich für Außenstehende scheinbar sehr offiziell aus. Als ich gestern Abend auf den Bahnsteig ankam, ging eine kleine Gruppe auf mich zu und fragte höflich, ob der Zug nach Braunschweig denn pünktlich sein würde. Sie machten sich Sorgen, da Sie nur wenige Minuten zum Umsteigen haben würden. Ich konnte ihnen versichern, dass auf dieser Regionalbahnstrecke die Züge in der Regel pünktlich sind. Irritiert ging ich zum Ende des Bahnsteigs und sah plötzlich mein Namensschild.
Ahh, Sie hielten mich für einen Bahnbediensteten. Da kam die Gruppe noch einmal auf mich zu und stellte weitere Fragen zum Fahrplan. Im Gespräch wurde deutlich, dass dies eher seltene Kunden der Bahn waren.
1 Kommentar:
Vielleicht lags ja an der grösse deines Namensschild. Die armen könnten wahrscheinlich nicht deinen Firmennamen erkennen.
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