Dienstag, Juli 23, 2013

Archiv - Wasserball Laatzen verliert gegen Spandau

(Ein Beitrag aus meinem aktuellen Blog vom 29. April 2012, der hier archiviert wurde)


Das war jetzt gerade das Gegenteil von einer Nachricht. Hund beißt Mann interessiert niemand außer den Betroffenen; Mann beißt Hund dagegen ...

Doch es war schon vorher klar, dass die SpVg Laatzen zwar auch in der 1. Wasserball-Bundesliga spielt, aber gegen den Rekordmeister Spandau 04 Berlin, der gleich mit 13 Nationalspielern anreiste, keine Chance hat. Und der Ausnahmespieler Marc Politze zeigte auch schnell, wo die Unterschiede liegen. Im kurzen Gespräch nach dem Spiel verwies er auf die acht Trainingseinheiten pro Woche plus viermal Krafttraining, die jeden einzelnen Spieler eine körperliche Überlegenheit und eine Verbundenheit mit jedem anderen Spieler geben. Dies gilt für mehr als die jeweils sieben Spieler im Becken, denn Spandau wechselte nach jedem Treffer bis zu drei Spieler aus und es war nur selten ein Unterschied in der Leistung des Teams zu erkennen.
Viele Spielzüge im aquaLaatzium zeigten dieses blinde Vertrauen in eingespielte Situationen. Da wurde ohne Blickkontakt der Ball gespielt und erreichte den Mitspieler, der wie erwartet eine vorgesehene Position erreicht hatte. Das Training für Spandau und für die Nationalmannschaft zeigte sich im Ergebnis von Standardsituationen. Ein einzelner frei geschwommener Spandau-Spieler vorm herausragenden Laatzener Torwart führte regelmäßig zum Tor. Oder wenn bei einem Angriff ein Spandauer Spieler eine Sekunde Zeit hatte, ging der Ball passgenau in eine der oberen Ecken. Das 0:3 von Marc Politze war so eine Augenweide. Marc war mit 5 Toren der erfolgreichste Schütze.

Die Kraft einiger Würfe war manchmal dadurch zu erkennen, dass bei der Berührung einer der Balken es nicht nur knallte, sondern der Ball auch weit oder hoch zurücksprang. Es gab auch wenige Schüsse, bei denen der Ball das Wasser vorm Tor touchierte und wie beim Steine springen am See wieder hoch ging und plötzlich im Netz zappelte. Zweimal rollte der Ball über das Wasser. Was muss da für eine Kraft hinter gewesen sein, damit ein Ball scheinbar ohne Eintauchen auf dem Wasser rollt.

Das Spiel endete 3:22 für Spandau. Die Viertel endeten 0:7 / 1:5 / 1:4 / 1:6 und es erst nach dem 0:10 erreichte der Laatzener Kapitän Ramon Dohle das 1:10.

Es gab nur einmal so etwas wie einen Bruderkampf. Marc Politze hat wie sein älterer Bruder Andreas bei Laatzen mit dem Wasserball angefangen. Andreas ist stets bei Laatzen geblieben, während sein Bruder über WASPO Hannover nach Spandau wechselte, wo er sein volles Potential entfalten konnte. Einmal war Andreas in der Raumdeckung der direkte Gegenspieler von Marc. Leider gelang Andreas in diesem Spiel kein Tor. Es war lustig anzusehen, als nach dem Spiel Kinder erst von Marc und dann von Andreas Unterschriften haben wollten.
Das Ergebnis hielt aber niemanden im aquaLaatzium davon ab, lautstark das Spiel zu verfolgen. Es war wirklich unterhaltsam und der erste Sommertag führte viele in der Pause und nach dem Spiel in die Sonne.

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