(Ein Beitrag aus meinem aktuellen Blog vom 15. Juni 2012, der hier archiviert wurde)
Es gibt keine Fußball-Reporter (=Berichterstatter) mehr!
Die von den Moderatoren abgesonderte Logorrhoe (Link) ist so Nerv tötend, dass ich es bis Heute noch nicht geschafft habe, auch nur eine ganze Halbzeit eines Spiel zu ertragen. Manchmal stelle ich den Ton ab und erfreue mich am Spiel der Deutschen oder der Spanier. Doch ohne Ton ist es auch nicht gut.
Wer interessiert sich für den Müll, den Bxx-Reix-Rétxx-Sxx und die Anderen reden? Es soll wohl Atmosphäre erzeugt werden, aber wegen der schiefen Wortbilder und irrelevanten Bemerkungen, die nichts mit dem Spielgeschehen zu tun haben, schalte ich ab und lasse stattdessen den Live-Ticker im Netz laufen.
Und die so genannten Fans?
Denen scheint es auch nicht immer um das Spiel zu gehen, sondern um einen weiteren öffentlich legitimierten Grund sich besinnungslos zu trinken. Mittwoch vor dem Spiel gegen die Niederlande saß ich im RE von Braunschweig und musste Deutschland-"Fans" in Trikots ertragen. sie waren bereits angetrunken und mindestens einer hatte bereits Artikulationsprobleme. Ihre Tröten und ihr Gebrüll (oftmals noch unter den Niveau von Bundspechten* der 1980-er Jahre) schallten wieder und wieder durch den Waggon. Bis Hannover wurden noch viele Bier geleert und aus großen Plastikflaschen intensiv riechende Alkohol-Mischgetränke (Proll-Cocktails!) konsumiert. Als wir mehr als zwei Stunden vor dem Spiel in Hannover ankamen, wo diese Jungmänner das Public Viewing auf dem Waterlooplatz besuchen wollten, war einer bereits so breit, dass er trotz der Hilfe der anderen zwar noch aus dem Zug herauskam, aber auf der anderen Bahnsteigseite ins Gleisbett fiel. Nichts passiert! Aber der wie auch seine Kumpel werden wenig vom eigentlichen Spiel mitbekommen haben.
Vielleicht muss man so betrunken sein, um die Moderatoren zu ertragen.
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*Bundspecht: 1980-er Ausdruck als Mischung aus Bundeswehr + Schluckspecht, da die Wehrpflichtigen stets sturzbetrunken in den Zügen der Bahn zu erleben waren.
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