Montag, Dezember 11, 2006

WaBa Erwartete Niederlage von Laatzen gegen Spandau

Es dauerte immerhin mehr als zwei Minuten bis das erste Gegentor fiel. Doch bereits nach dem ersten Viertel stand es 0:5. Zwei sehr unterschiedliche Wasserballteams spielten am Samstag im Sportleistungszentrum, eigentlich spielten die Wasserfreunde Spandau 04 mit der SpVg Laatzen. Im Deutschen WaBa-Pokal war der unerreichbare Rekordmeister aus Berlin mit diversen Nationalspielern zu Gast bei einer Mannschaft aus der 2. Liga Nord, die einen Querschnitt von Jugendspielern bis zu Alten Herren aufbot.

Die Halle war selbstverständlich sehr gut gefüllt. Das parallel laufende Heimspiel von Hannover 96 konnte keine Alternative sein. Szenenapplaus kam immer wieder auf, wenn Laatzen eine Aktion gelang oder der Torhüter einen weiteren Treffer von Spandau verhinderte.

Das zweite Viertel begann mit einem Strafstoss. Ein Angriff von Laatzen war gescheitert und der Konter von Spandau wurde erst kurz vorm Tor durch ein Foul gestoppt. Der Wurf wurde sicher zum 0:6 verwandelt. Bis zum 0:9 ging es sehr schnell, doch dann ließ der Druck von Spandau offensichtlich plötzlich nach. Die nächsten drei Angriffe von Spandau scheiterten. Es lag etwas von spielerischer Arroganz der Spandauer in der Luft.
Zuvor endete fast jeder Angriff in einem Tor. Doch Laatzen konnte diese Spandauer Ruhepause nicht nutzen. Nur wenige Angriffe mündeten in einen viel versprechenden Torwurf und dann war dann natürlich auch noch der Weltklassetorhüter Alexander Tchigir, der alles fing oder abwehrte. Das zweite Viertel endete wie das erste und somit stand es bereits 0:10.

Jan Wirszins begann das dritte Viertel mit einer freudigen Überraschung. Es lief der erste Laatzener Angriff und schleuderte unerwartet den Ball als Distanzwurf Richtung Tor, wo er die links oben einlochte. Spandau beendete seine Ruhephase und die Laatzen schien regelrecht zu kollabieren. Fast alle Tore entstanden aus gescheiterten Angriffen der Laatzener. Die Spandauer waren physisch und taktisch überlegen. In jedem Kontor wurden mehrere Laatzener überschwommen und so standen immer wieder Spandauer alleine oder zu zweit frei vor dem Torwart. Nur selten war eine Flanke notwenidg. oftmals wurde direkt der Torwart ausgespielt. Dieses Viertel endete 1:8.

Im letzten Viertel ging es nur noch um Schadensbegrenzung und der Hoffnung, dass es noch einen weiteren Ehrentreffer geben würde. Doch zunächst ging es einfach weiter: 1:19, 1:20. In der 28. Minute wurde Laatzen schließlich ein Strafstoss zuerkannt. Nach einen kurzen Wortwechsel mit Timo Lorenz durfte Andreas Politze den Ball übernehmen, den er souverän zum 2:20 einwarf. Bemerkenswert war in diesem Viertel eigentlichnur noch, dass drei der Spieler von Spandau hinter ihrem Tor kurze Bahnen zogen und sich ausschwammen. Das Viertel endete 1:6 und damit das ganze Spiel:
SpVg Laatzen 2 : 24 Spandau 04
Es war viel Presse anwesend und in den Vorberichten wurde auf den erste Begegnung zweier Brüder verwiesen. Marc Politze, der jüngere Bruder von Andreas hat wie dieser bei der SpVg Laatzen seine Wasserballkarriere begonnen. Von dort ging es in die 1. Liga zu Waspo Hannover und vor einigen Jahren nach Spandau. Trotz mehr als zehnjähriger Wasserballerfahrung waren beide nie in einem Ligaspiel aufeinander getroffen. Dieser Bruderwettkampf fand nicht statt. Beide waren oft gleichzeitig im Wasser, aber Andreas agierte dann nicht als Centerverteidiger.
Marc Politze gehörte zu den drei Spielern, die das vierte Viertel ausschwammen oder mit der nächsten Generation Politze am Beckenrand sprach.

Im Gespräch mit Andreas Politze wurde bestätigt, dass ein Eindruck für die Zuschauenden begründet war. Es war ein sehr faires Spiel mit nur wenigen unsauberen Spielzügen unter der Wasseroberfläche.
Als Fan von Laatzen hatte ich aber mehr erwartet. Nur zwei oder drei der Tore von Spandau waren auch schön herausgespielt oder das Ergebnis eines ungewöhnlichen Wurfes.

Dienstag, Dezember 05, 2006

Table-Quiz Fair Handeln

Die Vorbereitung auf das Thema machte diesmal mehr Spaß, als die erste Runde im Table-Quiz im Café K. Im Gespräch wurde verdeutlicht, dass es sich zum einen, um alle Aspekte des FairTrade handeln kann und das vermutlich auch als Transfer einige Fragen zum Fachvokabular des Themas "Verhandeln" zu erwarten sind.
Wikipedia war vor allem eine Bestätigung, dass viele Hintergründe und Details nach zwanzig Jahren Lektüre der taz und eines Lebens im ehemals alternativen Milieu bekannt sind und nur aufgefrischt und erinnert werden mussten. Die Auflösung der gängigen Abkürzungen, wie GEPA (=Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt ), FIAN, NEWS, FLO, FINE oder IFAT wurde wie Vokabeln gelernt. Und dann würde es vermutlich um die vielen Label im FairTrade (z. B. TransFair) und die gängigen Produkte gehen
.

Die Fragen zum ersten Themenblock wurden vom Wissenschaftsladen Hannover formuliert. Die Fragen waren dann leider zum Teil sehr einfach (Anteil des FairTrade-Kaffee am deutschen Kaffeemarkt, Produktionsland von Fußbällen) und dann auch noch in der Form von Multiple Choice abgefragt. Unsere Gruppe (mein Namensvorschlag "Sandino Dröhnung") von vier Personen erreichte 7 Punkte und ein Team sogar die sehr seltenen 10 Punkte.

Die zweite Fragengruppe bot eine neue Kategorie. KreuWo. Zehn gemischte Fragen und es wurde jeweils Buchstabenanzahl und Stellung eines Buchstabens im Wort vorgegeben. 9 Punkte für uns und das eine Team hatte wieder 10 Punkte. Das gab es noch nie. Diese Kategorie wurde per Abstimmung zum Schluss bewertet und nach der allgemeinen Zustimmung wird es noch öfters KreuWo geben.

Die dritte Gruppe wurde für mich blamabel. "Wir sind die Niedersachsen" und wir konnten nur 6 Fragen richtig beantworten, doch wer kennt schon den OB von Braunschweig (Hoffmann) und die Sage von den 7 Trappen (Benthe) oder der Standort des Denkmals für den Huckup (Hildesheim).

Die bunte Mischung der vierten Fragengruppe war mal wieder nichts für uns. Erstaunlicherweise wurden nur zwei Fragen mit Aktualitätsbezug (Spitzname von Markus Wolf, erste Wort des Ringrichters beim Boxkampf) gestellt, ansonsten ging es munter durch Geografie (Hauptstadt von ...), Comics (Dalton Brüder), Skurilitäten (Kabeljaukrieg, Hundewache).

Wir endeten im Mittelfeld und erhielten wie alle anderen Teams als Trostpreis FairTrade-Schokolade vom Wissenschaftsladen.
Die Veranstaltung ist zwischenzeitlich so beliebt, dass alle Tische (auch die Stehtische an der Tür) belegt sind und mindestens drei Gruppen, die erst nach 20 Uhr ohne Reservierung ins Café kamen, wieder gehen mussten. Es war sozusagen ausverkauft.
Ärgerlich war das Ende, den es dauerte und dauerte und noch bevor alles vorbei war, mussten wir zwei zum letzten regulären Bus gehen.

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Eine Link-Liste zu allen Beiträgen zum Table-Quiz im Café K in umgekehrt chronologischer Reihenfolge:

Montag, Dezember 04, 2006

Atzventzkekse

Ein Sonntag mit spielerischem Backspaß.

Meine Mutter ist zu Besuch und wir hatten vorher vereinbart, dass wir am 1. Advent Weihnachtsplätzchen machen. Aus drei verschiedenen Teigarten, die jeweils noch geteilt und mit Zusätzen variiert wurden, entstanden etwa zehn Bleche mit Kekse. die Vielfalt der Zutaten und Verzierungen sollte eigentlich dafür sorgen, dass keine Teezeit vergeht, in der eine Keksvariante zweimal genossen wird.

Wir haben natürlich halbe/halbe gemacht und 200 Kekse reisen nach Stade. Mit „meinem“ Rest müsste dies so viel sein, dass selbst die Richters noch naschen können.

Freitag, Dezember 01, 2006

Niedergang der Ballkultur

Manchmal sind es kleine Zahlen, die einen großen Wandel zeigen. Ein Ball als Höhepunkt einer bürgerlichen Festkultur wird von den Medien gerne begleitet. Wer erscheint mit wem in welcher Kleidung? Die Nichtigkeiten, die Sendezeit und Lebenszeit verschwenden, das Hirn verkleben und vom Nachdenken ablenken. Das reale und eingebildete (Groß-) Bürgertum feiert sich selbst und äfft Rituale des Adels nach.

In der taz bremen wurde über einen Ball der Universität Bremen berichtet. Ein Veranstalter von solchen Formen der öffentlichen Geldverschwendung (hier UNI!, sonst oftmals Stadt, Land oder andere durch Steuermittel geförderte Veranstaltungen) glaubt, dass der Höhepunkt der Bälle überschritten ist. "Früher hatten wir fast 60 Bälle im Jahr. Heute sind es vielleicht noch 14", wird Wilhelm Wehrmann vom Bremer Park-Hotel in dem genannten Artikel zitiert.

Vielleicht ist dies ein Zeichen, das analog zur abnehmenden Zahl von Kunden von Veranstaltungen im Bereich der so genannten Klassischen Musik, auch hier eine Schwächung der bürgerlichen Festkultur zu sehen ist.
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siehe hierzu meinen Beitrag zu einem Vortrag von Prof. Dr. Raimund Vogels