Betriebswirtschaftlich interessieren ja zunächst nur die absoluten Besucherzahlen und da waren Ice Age 2 (>8,7 Millionen zahlende Besucher), Pirates of the Caribbean 2 (>7,1 Millionen), Sakrileg (>5,6 Millionen), Das Parfüm (>5,5 Millionen), James Bond 22 (>5,3 Millionen) , 7 Zwerge 2 (3,5 Millionen) scheinbar erfolgreich, doch wurde diese Filme auch für sehr viel Geld produziert und noch mehr beworben. Die Rendite war vermutlich nicht sehr hoch. Es ist schon peinlich für das Gewerbe, dass vier von fünf Filmen Fortsetzungen sind und davon in drei Fällen erst einmal im Film begründet werden muss, warum es eine Fortsetzung gibt. Viele andere Fortsetzungen (Basic Instinct, 275.000) und Neuverfilmungen von Klassikern (16 Blocks 230.000, The Fog 215.000) floppten glücklicherweise.
Vielleicht lernen die BWL-Idioten, die seit Jahren Hollywood kontrollieren, dass Kino eine Unterhaltungskunst ist und nicht nur eine Methode überschüssiges Geld einer Zielgruppe von 15 bis 30-jährigen abzuschöpfen. Es ist immer wieder ärgerlich, wenn zu lesen ist, dass Filmprojekte guter Regisseure (Terry Gilliam als Beispiel) nicht das notwendige Geld bekommen und statt dessen wieder irgendein Jerry Bruckheimer-Müll die Leinwände füllt. Noch ärgerlicher ist es, wenn ein Autor bestimmte Regisseure für die Verfilmung seiner Geschichte vorschlägt und diese wegen der Befürchtung einer mangelnden Kommerzialität des erwarteten Films grundsätzlich abgelehnt werden. Das Schielen der Produzenten auf eine Altersfreigabe ab 12 Jahre ruiniert an sich gute Erzählungen.
Gibt es denn nur noch Quentin Tarantino und Robert Rodriguez die bewusst Filme ab 18 Jahre herstellen, die auch von den Produzenten nicht auf 16 Jahre runtergeschnitten werden. Beide Regisseure finden dennoch ein großes Publikum und sind damit auch wirtschaftlich erfolgreich. Harvey und Bob Weinstein (ehemals Miramax) übernehmen sie!
Erfolg könnte auch in Preisen ausgedrückt werden. Von den im Jahre 2006 in Deutchland gestarteten Filmen, die mehr als eine halbe Million BesucherInnen hatten, erhielten die folgende große Preise: Der ewige Gärtner (1 Oscar, 550.000 Besucher), Die Geisha (3 Oscars, 1 Million), Syriana (1 Oscar, 590.000), Walk the Line (1 Oscar, 1,6 Mio.), Brokeback Mountain (Goldener Löwe und 3 Oscar, 1,3 Mio.), Das Leben der Anderen (7 Deutsche und 3 Europäische Filmpreise, 1 Oscar, 2,3 Mio.), Volver (3 Europäische Filmpreise, 750.000).
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PS: Die offiziellen Besucherzahlen werden monatlich von der Filmförderanstalt mit einer Verzögerung von etwa sechs Wochen veröffentlicht. Sie geben die Zahlen der diversen Verleihfirmen wieder. Zur Zeit sind entsprechend die Top100 für Dezember 2006 zu lesen, doch es gibt dort auch ein Archiv ...
Blogeintrag vom 9. Januar 2007
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