Individualpsychologisch basiert Identität auf einer Abgrenzung vom Anderen. Wie lässt sich dieses Konzept auf Gruppen anwenden und macht es überhaupt einen Sinn, eine über das Individuum hinausgehende Identität zu formulieren?
Ich bin ich und einmalig wie jede andere Person oder wie es ironisch heißt "Alle sind Individualisten - nur ich nicht".
Um mich zu beschreiben braucht es unzählige Adjektive und Substantive, die mich mit anderen Personen vergleichen und die in ihrer Kombination mich als Individuum abgrenzen.
Die Zuordnung zu einer Gruppe wird im Negativen als Schubladendenken bezeichnet, aber dies sind meist nur Hilfskonstruktionen um eine Person annähernd zu umschreiben. Ich bin ein Mann, Brillenträger, habe blonde Haare, eine helle Stimme, bin in Rotenburg/Wümme geboren, Absolvent vom Maxe in Delmenhorst, etc. All dies sind nur Hilfsstellungen um sich an mich zu erinnern. Ohne mich zu kennen, sagen diese Beschreibungen nichts über mich aus.
Kollektive Identitäten sind oft ein Bekenntnis zu etwas. Auch als Blogger habe ich, wie die meisten anderen geschrieben, welche Musik, welche Filme und welche Bücher ich schätze. Ich bin Fan vom ..., bin Mitglied bei ... sind ähnliche Bekenntnisse.
Eine europäische Identität ist ein offensives Bekenntnis zu Europa (nicht nur zur EU!). In Abgrenzung zu einer nationalen oder supranationalen Identität wird eine Wertigkeit der verschiedenen Identitäten gegeben.
Wenn ich also in einer Reihung von möglichen regionalen Identitäten schreibe, dass ich Europäer und Niedersachse bin, dann drücke ich hiermit aus, welch hohe Bedeutung Europa für mich hat und das ich Wert darauf lege, nicht pauschal als Deutscher sondern als Mensch aus dem kargen, platten Land, wo es am Waldesrand und in den Moorlandschaften wunderbare Ruhe und Einsamkeit gibt, erkannt zu werden.
Wenn dem Niedersachsen wiederum verschiedene Eigenschaften zugeordnet werden, dann lege ich aber großen Wert auf eine Differenz zu diesen Plattitüden.
Das es außerdem einen Bezug zum Geburtsort, zum gewählten Heimatort Hannover und darin zu einzelnen Stadtteilen gibt, ist selbstverständlich. Als ein Mensch, der sich für ökologische Fragestellungen, Menschenrechte und Astronomie mehr als interessiert, bin ich natürlich auch vor allem ein Erdenbürger.
Eine Europäische Identität verstehe ich wie früher den Internationalismus als ein Ziel.
10. März 2006
Ich bin ich und einmalig wie jede andere Person oder wie es ironisch heißt "Alle sind Individualisten - nur ich nicht".
Um mich zu beschreiben braucht es unzählige Adjektive und Substantive, die mich mit anderen Personen vergleichen und die in ihrer Kombination mich als Individuum abgrenzen.
Die Zuordnung zu einer Gruppe wird im Negativen als Schubladendenken bezeichnet, aber dies sind meist nur Hilfskonstruktionen um eine Person annähernd zu umschreiben. Ich bin ein Mann, Brillenträger, habe blonde Haare, eine helle Stimme, bin in Rotenburg/Wümme geboren, Absolvent vom Maxe in Delmenhorst, etc. All dies sind nur Hilfsstellungen um sich an mich zu erinnern. Ohne mich zu kennen, sagen diese Beschreibungen nichts über mich aus.
Kollektive Identitäten sind oft ein Bekenntnis zu etwas. Auch als Blogger habe ich, wie die meisten anderen geschrieben, welche Musik, welche Filme und welche Bücher ich schätze. Ich bin Fan vom ..., bin Mitglied bei ... sind ähnliche Bekenntnisse.
Eine europäische Identität ist ein offensives Bekenntnis zu Europa (nicht nur zur EU!). In Abgrenzung zu einer nationalen oder supranationalen Identität wird eine Wertigkeit der verschiedenen Identitäten gegeben.
Wenn ich also in einer Reihung von möglichen regionalen Identitäten schreibe, dass ich Europäer und Niedersachse bin, dann drücke ich hiermit aus, welch hohe Bedeutung Europa für mich hat und das ich Wert darauf lege, nicht pauschal als Deutscher sondern als Mensch aus dem kargen, platten Land, wo es am Waldesrand und in den Moorlandschaften wunderbare Ruhe und Einsamkeit gibt, erkannt zu werden.
Wenn dem Niedersachsen wiederum verschiedene Eigenschaften zugeordnet werden, dann lege ich aber großen Wert auf eine Differenz zu diesen Plattitüden.
Das es außerdem einen Bezug zum Geburtsort, zum gewählten Heimatort Hannover und darin zu einzelnen Stadtteilen gibt, ist selbstverständlich. Als ein Mensch, der sich für ökologische Fragestellungen, Menschenrechte und Astronomie mehr als interessiert, bin ich natürlich auch vor allem ein Erdenbürger.
Eine Europäische Identität verstehe ich wie früher den Internationalismus als ein Ziel.
10. März 2006
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