Die Wahlen in den USA werden nach den Skandalen von 2000 und 2004 mit großem Interesse in den Medien beobachtet. Das Internet bietet bei den meisten Wahlen zeitnah die Wahlergebnisse in den Wahlkreisen. Auf CNN fand ich Verknüpfungen zu detaillierten Wahlergebnissen.
Ich selber habe bisher nur einen sehr kleinen Ausschnitt dieses vielfältigen Landes kennen gelernt. Drei Wochen war ich zu Gast auf der Reichtumsinsel Siesta Key, die zu der Stadt Sarasota im Westen von Florida gehört, gewohnt. Sarasota ist eine glänzend scheinende Stadt, die mit Reichtum protzt aber auch viele verdrängte und versteckte Armutsquartiere mit Trailerparks hat.
Deshalb habe ich mir die Ergebnisse aus Florida angeschaut. Hier wurde auf allen drei Ebenen gewählt. Gouverneur, einer der zwei Sitze im Senat und alle 25 Sitze im Repräsentantenhaus.
Wie wurde hier nun gewählt?
Im Wahlbezirk Sarasota wurden 140.000 gültige Stimmen abgegeben. Bei der Gouverneurswahl erhielt der Republikaner Crist 54 Prozent. 43 Prozent stimmten für den Demokraten Davis und weitere 3 Prozent für vier weitere Kandidaten. Crist erhielt in ganz Florida 52 Prozent und löst damit Jeb Bush den Bruder des US-Wahlbetrügers (=George W. Bush) ab. Bei den Wahlen zum Senat wurde der Demokrat Nelson mit 60 Prozent wiedergewählt. In Sarasota erhielt er "nur" 57 Prozent. Sarasota wählte also ein wenig republikanischer als das gesamte Florida.
Florida gehört zu den bevölkerungsreichen Bundesstaaten und stellt damit 25 Sitze der 435 Sitze im Repräsentantenhaus in Washington. 16 dieser Sitze gingen an die Republikaner und die anderen neun Sitze an Demokraten. Ungewöhnlich erschient mir bei den Ergebnissen aus den 25 Wahlkreisen, dass in sechs jeweils nur ein Demokrat kandidierte, die wahlberechtigte Bevölkerung also nur den Kandidaten bestätigen konnte. In einem Wahlkreis kandidierte kein Demokrat, aber hier gab es zumindest zwei Unabhängige, die zusammen etwa ein Drittel Stimmen erhielten.
Die nächste Frage wäre, waren die Wahlen fair und frei. Florida ist berüchtigt für seine Wahlmanipulationen:
- Wahlcomputer, die fehlerhaft operieren und angeblich keine Möglichkeit bieten, die elektronischen Ergebnisse zu protokollieren
- Wahlberechtigte, die von den Wahllisten gestrichen wurden
- Wahllokale in "demokratischen" Bezirken eine zu große Zahl von Wahlberechtigten aufweisen und damit die Wahl zu einen viele Stunden andauernden Warteprozess machen und damit etliche potentielle Wähler von einer Wahl abhalten, da sie an diesen Werktag Geld verdienen müssen.
- Wahllokale in so genannten "republikanischen" Bezirken, die deutlich weniger Wahlberechtigte aufweisen und damit garantieren, dass alle ihre Stimme abgeben können.
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