Montag, Oktober 20, 2008

Muskelkater nach einem Tag

Am Wochenende habe ich bei einem Umzug meinen Anteil geleistet und war nach dieser Akkordarbeit in einer Kette von Personen komplett durchgeschwitzt. Als am nächsten Tag ein Muskelkater einsetzte, war dies nichts besonders. Ich fragte mich nur wieder einmal, warum Muskelkater zeitverzögert einsetzt und dann 1-3 Tage anhält. Dies sind meine Ergebnisse einer virtuellen Recherche:

Ich hatte noch gelernt, dass dies etwas mit den Laktaten (Salz der Milchsäure) zu tun hat, es wurde damals von einer Übersäuerung der Muskeln durch Überlastung gesprochen. Diese über Jahrzehnte verbreitete Information scheint falsch zu sein. Die Entstehung und der Abbau von Laktaten nach einer körperlichen Belastung stehen in keinem Verhältnis zum zeitlichen verzögerten Auftreten eines Muskelkaters. Die neue Hypothese, dass ein Muskelkater eigentlich ein Ergebnis einer Vielzahl von kleinen Rissen im Muskelgewebe ist, zirkuliert auch schon seit Jahrzehnten und scheint nun bestätigt zu sein.
Feinste Risse treten an nicht trainierten Muskeln auf und generell an Muskeln, die überlastet werden. In diese Muskeln dringt Wasser ein, was zu einen Anschwellen der Muskeln führt. Nach etwa einen Tag werden Abfallprodukte von den kleinsten Schäden an den Muskeln vom Körper abtransportiert und der Schmerz entsteht, wenn diese Stoffe mit Nervenzellen, die außerhalb der Muskelfaser liegen, in Kontakt kommen.

Ein Muskelkater, der durch Überbeanspruchung (Wiederaufnahme von Jogging oder anderen körperlichen Aktivitäten nach einer Winterpause) entsteht, lässt sich durch Dehnungsübungen oder einem Aufwärmtraining abmildern. Ein Trainingsaufbau sollte in sehr kleinen Schritten erfolgen, so dass die Muskulatur sich ohne diese Schäden und den folgenden Muskelkater wieder aufbauen kann.
Ein weniger genauer lässt sich Ursache von Muskelkater noch umschreiben. Bei der Arbeit von Muskeln werden konzentrische, isometrische und exzentrische Beanspruchungen unterschieden. Konzentrisch umfasst die intensiven Belastungen zum Beispiel beim Heben schwerer Lasten oder einem schnellen Lauf. Isometrische Belastung bezeichnet die Muskelanspannung gegen einen festen Körper (Druck gegen Wand oder Boden). Exzentrische Belastung ist das Abfedern von Belastungen beim Aufsetzen nach einem Sprung (oder Laufen) oder der plötzlichen Aufnahme großer Gewichte (Fangen, Annahme). Muskelfasern werden stärker belastet und es gibt eine erhöhte Verletzungsgefahr vor allem durch Mikrorisse.
Letztere Belastungen sind beide bei einem Umzug vorhanden. Schwere Kisten werden angenommen und dann treppabwärts, wobei jede Stufe eine Vollbremsung ist, transportiert und der nächsten Person gegeben.

Diese Informationen basieren auf WIKIPEDIA und zwei Artikeln des Sportmediziners Prof. Dr. Dieter Böning (FU Berlin), der seit mindestens 1979 in diesem Bereich forscht, im Deutschen Ärtzeblatt (2002) und Sportunterricht.

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Vergleiche auch meine Recherchen zu Spargel und Asparagin und Cumarin im Zimt

Blogeintrag vom 17. Januar 2007

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