Donnerstag, Februar 05, 2009

BIG BROTHER IS WATCHING YOU

01.02.07
Dieser Slogan stammt aus dem Roman 1984 von George Orwell (sehr umfassend hier dargestellt). Er ist das Synonym für den Überwachungsstaat, der mit dem angeblichen Ziel von Ruhe, Ordnung und Gesetzestreue Freiheitsrechte einschränkt.
Ja, es gibt das Grundrecht der informationelle Selbstbestimmung. Den Staat hat es nicht zu interessieren, was seine Bürger machen und er hat kein Recht personenbezogene Daten weiter zu geben, so lange kein Verdacht auf kriminelle Aktivitäten besteht. Die standardisierten Überwachungssysteme von Emails, Telefonaten und vor allem Videoüberwachung machen seit mehreren Jahren alle zu Verdächtigen.
Videoüberwachungen sind besonders weit verbreitet auf der Insel. Ich dachte bisher, dass es sich um einige 10.000 Kameras in London und insgesamt vielleicht 100.000 Kameras im ganzen Land handelt. Gestern wurde in der so genannten Wissenschaftssendung Abenteuer Wissen im ZDF positiv über die Überwachung berichtet, dort wurde von Sicherheitssystemen gesprochen. Dabei wurde darauf verwiesen, dass es etwa 4.200.000 (mehr als vier Millionen!) Überwachungskameras in Großbritannien gibt (siehe den Artikel im englischen Wikipedia). Die hierzu befragten Mitarbeiter von Scotland Yard sagten mit stolz, dass sich kein Mensch in London bewegen kann, ohne dass seine Bewegungen lückenlos beobachten werden können. Alle Aufnahmen werden für mehrere Wochen gespeichert.
Hat ja auch seine Vorteile. Wenn man vergessen hat, wo man gestern war, können die freundliche Leute vom Sicherheitsdienst einen vielleicht weiter helfen. Denn diese Aufzeichnungen sind nicht wirklich geschützt. Zusammenstellungen von Videoaufzeichnungen tauchen immer wieder im Fernsehen und im Internet auf.

Trotz der Überwachung ist London und Großbritannien nicht sicherer als zum Beispiel Hannover und Deutschland. Es ist nicht möglich die Bilder zeitnah auszuwerten.
Eine einfache Rechnung: Wenn ein Mensch gleichzeitig 25 Bildschirme mit Aufnahmen der Kameras kontrolliert, benötigt es für diese 25 Bildschirme mindestens zwei Angestellte um sieben Tage die Woche, die meiste Zeit zu kontrollieren. Das benötigt dann über 300.000 Menschen zum Überwachen plus die Menschen für Technik und Verwaltung für Großbritannien. So mutiert Überwachung zur Jobmaschine.

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