13.02.07
Meine Abende enden zumeist sitzend im Bett mit Lektüre. Oftmals Kurzweiliges, aber manchmal auch ein Roman der leichten bis mittleren Kategorie.
Es ist still um diese Zeit. Nach Mitternacht sind bei mir außer meiner Leselampe alle anderen elektrischen Geräte, die Hintergrundgeräusche liefern könnten, vom Netz genommen.
Was ist zu hören in dieser Zeit. Wenn in der Wohnung über mir eine Person auf dem Flur entlang geht, klingt es in diesen Stunden so laut, als würde dies in meiner Wohnung passieren. Es ist ein altes Haus mit leicht durchhängenden Decken/Böden, die jeweils nach unten Geräusche weitergeben. Etwa einmal die Woche ist sehr spät am Abend Gitarrenspiel von oben zu hören. Der Mann scheint Bob Dylan und andere Komponisten des damals New American Folk zu mögen - Lagerfeuer- oder Mundorgel-Musik. Leider hat er eine grauenhafte Gesangsstimme.
Von unten ist nur sehr selten etwas zu hören, es müssen schon laute Geräusche sein, damit sie zu mir nach oben dringen, so wie manchmal ein Räuspern oder kurzes Husten der ehemaligen Raucherin.
In einer Großstadt alarmiert jeden Abend mehrmals die Sirene eines der Rettungs- und Notfalldienste. Wenn der Wind ungünstig steht, sind die startenden Flugzeuge von den mindestens 10 Kilometer entfernten HAJ Flughafen Hannover-Langenhagen) zu hören. Aktuell erinnerte der pfeifende Wind daran, dass es selbst in der Stadt extremes Wetter gibt. Es sind dies dann die Geräusche von sich im Wind reibenden Zweigen der Obstbäume und der mächtigen Rosskastanie im Innenhof unseres Quartiers.
Doch ich beschreibe hier gerade die Ausnahmen. In der Regel gibt es zu dieser Zeit für mich nur das Geräusch vom Umblättern der Seiten bis ich schließlich bemerke, dass ich einen Absatz bereits zum zweiten Mal lese und es Zeit ist, das Licht auszuschalten.
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