Mittwoch, März 03, 2010

Wann kommt endlich die Kerosinsteuer?

(Archiv: 13. März 2007)

Das Umweltbundesamt hat berechnet, dass für einen Flug von Frankfurt nach Mallorca und zurück bei einer voll ausgelasteten Mittelstreckenflugzeug 74 Liter Kerosin je Person verbraucht werden. ATTAC fordert seit Jahren, dass endlich eine Kerosinsteuer erhoben wird und in der aktuellen Klimadebatte wurde bekannt, dass in Deutschland Flüge ins Ausland auch noch von der Mehrwertsteuer befreit sind.


Ich fliege im August von Köln nach Barcelona und habe für den Hin- und Rückflug nur €81,94 (Aufschlüsselung der Kosten) bezahlt. Dies ist ein Beispiel für die Subvention von Flugreisen durch nicht erhobene Gebühren und Steuern. Ich bin sofort bereit Kerosin- und Mehrwertsteuer zu bezahlen und lehne die alternativen Verdummungsaktionen mit Green Miles, etc. ab.
Die Reiseindustrie warnt davor, dass dann die Zahl der Reisenden deutlich abnehmen würde. Gut so, das sollte auch das Hauptziel der Preiserhöhung sein. Unnötige Reisen unattraktiv machen.

Die CO2-Debatte zum Flugverkehr ist auch so eine Verdummung. Alle emitierten Stoffe (Wasserdampf, CO2, Schwefel- und Stickoxide) entfalten das Mehrfache ihre klimaverändernden Wirkung, um so höher sie ausgestoßen werden. Die in den Medien gehandelten 3% CO-Ausstoß durch Flugzeuge entsprechen dem Mehrfachen eines CO-Ausstoßes von erdgebundenen Verkehrsmitteln.

Was bedeuten die beiden bisher nicht erhobenen Steuern nun konkret. Angenommen, dass etwa 70 Liter Kerosin pro Person verbraucht werden, um Reisende auf der Strecke Köln – Barcelona – Köln zu transportieren und das sich die Kerosinsteuer an der Mineralölsteuer für schwefelfreien Diesel orientiert, müssten 47,04 Cent je Liter bezahlt werden, also €32,93 für den Hin- und Rückflug. Wird nun noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent hinzuaddiert (= €21,83), würde der Flug statt €81,94 dann €136,70 kosten. Das sind €54,76 mehr, entsprechend eine Preissteigerung von 40 Prozent.

Ich warte immer noch, dass Politiker den Mut haben, diese beiden Steuern durchzusetzen. Doch die große Koalition wird es sich nicht trauen. Ich hoffe auf Initiativen, die von ATTAC durch das Europäische Parlament schließlich bei der Europäischen Kommission ankommen. In Brüssel wird in Jahrzehnten gedacht und damit sind ökologische Reformen eher von dort zu erwarten. National ändert es sich nur schnell nach einer Katastrophe.

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